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Wissen übereinander, Verständnis füreinander

Bischof würdigt Ökumenische Bewegung auf Kirchentag

JerusalemkreuzStuttgart (dbk) - Auf dem Evangelischen Kirchentag in Stuttgart hat heute der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gerhard Feige (Magdeburg), die verschiedenen Anstrengungen in der Ökumene gewürdigt. Die Reformation sei auch Teil der Kirchengeschichte der katholischen Kirche. Schon deshalb könne man das Datum 2017 nicht übergehen: „Wir wollen es gerade deswegen nicht ignorieren, weil wir im Zeitalter der Ökumenischen Bewegung leben. Seit 50 Jahren hat sich die katholische Kirche dieser Bewegung geöffnet und angeschlossen“, so Bischof Feige. „Ich erfahre die Begegnungen mit meinen ökumenischen Geschwistern als große Bereicherung auch für das Verständnis der eigenen Konfession. Das Wissen übereinander und das Verständnis füreinander sind stetig gewachsen, sodass jede konfessionelle Abgrenzung in der heutigen Zeit unausweichlich auch Auswirkungen auf die Partnerkirchen hat.“

Während der Podiumsdiskussion zum Thema „2017: Sprungbrett für die Ökumene. Perspektiven auf ein Christusfest“ betonte Bischof Feige die Bereitschaft der katholischen Kirche, „die Bedeutung der Reformation und ihre Anliegen für die Gegenwart und Zukunft zu bedenken und sich der Frage auszusetzen, wie eine positive Bewertung der Geschehnisse des 16. Jahrhunderts aussehen kann.“ Deshalb sehe er 2017 als wichtiges Datum, weil es eine außerkirchliche und innerchristliche Chance darstelle: „Außerkirchlich ein gemeinsames Zeugnis unseres Glaubens in die immer stärker säkularisierte Welt zu geben und innerkirchlich gemeinsam auf dem Weg zur sichtbaren Einheit der Kirche weiterzugehen.“

Bischof im Gespräch Straßenbahndepot und Zuhörer
Während der Podiumsdiskussion sprach Bischof Feige von positiven Lernerfahrungen. Dazu gehörten auch die Einladung an die katholischen Christen, 2017 mitzubegehen und das Bemühen um die Einbeziehung aller ökumenischen Partner. Die Versuche, ein gemeinsames Verständnis der Reformationszeit zu formulieren, wie es in den Dokumenten „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ oder in der Studie des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen unternommen worden sei, zeigten, wie weit die gegenseitige Verständigung fortgeschritten ist. „Letztlich geht es um den Dreischritt Versachlichung, Versöhnung, Verständigung“, so Bischof Feige.

Im  ökumenischen Dialog müsse es möglich sein, die verschiedenen Sichtweisen und Schwerpunktsetzungen offen und ehrlich zu benennen: „Diese Bedenken wurden von der evangelischen Kirche aufmerksam aufgenommen, sodass nun – wie ich meine – für beide Perspektiven in 2017 Raum sein wird: Gemeinsam der Verletzungsgeschichte mit Schuld auf beiden Seiten gedenken und ein Christusfest feiern als Zeugnis unseres gemeinsamen Glaubens“, betonte Bischof Feige. „Gemeinsam kann es uns gelingen, 2017 als Chance auf dem weiteren Weg der Ökumene wahrzunehmen, und uns näher mit Christus und untereinander zu verbinden.“

 

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