Die Vision vom Kloster ist:
- Die Menschen hier in Mühlberg sollen etwas haben, das sie lieben, auf das sie stolz sind, das sie gerne auch ihren Gästen zeigen.
- Das Kloster soll offen sein für Elbradler, Wasserwanderer und Touristen. Wo sollen die denn am Abend im Sommer noch hingehen? Geschäfte, Lokale und Sehenswürdigkeiten sind doch geschlossen. Wir lassen die Anlage offen bis zur einbrechenden Dunkelheit, damit die Menschen am Abend nochmal die Stille erleben können.
- Viele möchten hier im Kloster schlafen, weil sie es sich einmal geben möchten, in einem echten alten Kloster zu schlafen und die Ruhe und den Frieden selbst zu erleben.
- Dass auch wir Arbeitsplätze haben für die Menschen hier. Verbunden mit der Idee, dass unsere Mitarbeitenden hier nicht nur Arbeit haben, sondern sich mit dem Kloster identifizieren, dass es „ihr“ Kloster ist.
- Die Vision vom Idealismus – ohne Idealismus würde auch das Kloster stillstehen. Ein Kloster kann nicht leben von geregelter Arbeitszeit. Sondern es muss Menschen geben, die auch außerhalb der Arbeitszeit noch Ansprechpartner sind. Deshalb ist auch die Ordensgemeinschaft der Claretiner hier und bringt sich ein.
- Satt sein und Hunger haben. Unser Leib ist wohlgenährt und satt und doch gibt es Hunger in unserer Zeit und in unserer Welt und manche merken den Hunger erst, wenn der Appetit angeregt wird. Ich meine den Hunger der Seele. Menschen hören hier Gedanken, die sie im Leben noch nie gehört haben. Sie lassen sich auf Erfahrungen ein, die sie verändern.
Die Vision liegt in unserer Verantwortung. Denn wir haben etwas empfangen aus den Händen ganz anderer Generationen – aus Generationen, denen es vom Wohlstand her bestimmt nicht so gut ging wie uns heute. Deshalb meine ich, sollten wir denen „von früher“ beweisen, dass wir fähig sind und Möglichkeiten haben das Kloster zu erhalten, aufzubauen und weiterzugeben.
Visionen werden genährt und wachsen durch Erfahrungen. Seit knapp acht Jahren bin ich nun hier im tiefsten Diasporagebiet und ich erlebe Begegnungen und mache Erfahrungen, dazu kann ich nur sagen: "Welch ein Geschenk!"
Es ist in meinen Augen sinnvoll, am Auf- und Ausbau des Klosters weiterzuarbeiten: am weiteren Ausbau von Empfangsräumen, einem Klostercafé mit Klosterladen, dem Integrieren der Klostergärtnerei als Bereich für die Sensibilisierung und an der Aufnahme von Kursen, die die Bewahrung der Schöpfung, die Gerechtigkeit und den Frieden der Welt thematisieren.
Damit das Kloster in Zukunft lebt und leben kann, denke ich an eine sog. „Laienklostergemeinschaft“, die mit ihren Ideen, ihren Talenten und ihrer Kreativität weiteren Schwung ins Kloster bringen kann.
Davon träume ich nicht! Nein, dieses Video habe ich vor mir! Ich sehe etwas – es wächst. Danke!
P. Alois Andelfinger cmf
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