Nr. 123 25 Jahre Hirtenbrief von Bischof Johannes Braun
Kurzer Aufruf von Propst. Dr. G. Nachtwei:
Am 20.September 1989 hat Bischof Johannes Braun für die Katholiken im damaligen Bischöflichen Amt Magdeburg ein Schreiben zur politisch-gesellschaftlichen Situation verfasst. Er hat die Gemeinden aufgefordert: „Ich bitte Sie, sich Gedanken zu machen, sich einzumischen: Teilen Sie mir Ihre Ängste, Ihre Hoffnungen, Ihre Wünsche, Ihre Nöte, Ihre Vorschläge mit! Ich ermutige Sie, in allen Gruppen Ihrer Pfarrgemeinde über Dinge, die uns in diesen Tagen so unter die Haut gegangen sind, zu reden, um Ideen zu entwickeln und Vorschläge zu unterbreiten . Ob unsere Meinung erwünscht ist oder nicht, wir fühlen uns von Gott her verpflichtet, unsere Stimme zu erheben, mit dafür Sorge zu tragen, dass das Ruder noch herumgerissen wird, ehe es zu spät ist.“
Leider ist es mir damals nicht gelungen, von Bischof Braun die vielen eingegangenen Antworten zu bekommen. Er wollte sie alle persönlich beantworten. Auch spätere Bemühungen, die Zuschriften zu erhalten, hatten keinen Erfolg. Bis heute fehlen sie!
Bischof Braun hat 1992 dazu geschrieben: „Es war das erste Wort eines katholischen Bischofs in dieser kritischen Lage und in dieser Offenheit. Es schlug in der Kirche wie in der Öffentlichkeit, bei den Kommunen bis in die Berliner Regierungsstellen wie eine Bombe ein. Das Echo ging weit über den Magdeburger Bezirk in alle Bistümer und Jurisdiktionsbezirke hinaus, starke Resonanz fand es auch in einer Reihe von protestantischen Gemeinden, die den Bischofsbrief in ihren Gottesdiensten verlasen. In über 1000 Briefen mit ca. 15 000 Unterschriften liefen die Antworten und Klagen ein. Sie bestätigten vielfach die angesprochenen Missstände und Erwartungen, es könne aus dem Chaos doch noch einen Ausweg geben.“
Nach 25 Jahren soll nun der Versuch gewagt werden, die Reaktionen auf dieses Schreiben zu rekonstruieren. Als einer der Mitinitiatoren des Hirtenbriefes vom September 1989 möchte ich Sie daher bitten: Wenn Sie noch Abschriften, Vorentwürfe oder auch persönliche Erinnerungen haben, schicken Sie uns diese zu. Wir sollten an diesen für die friedliche Revolution wichtigen Brief und das, was er ausgelöst hat, nicht vorbeigehen. Vielleicht gelingt es uns dadurch, eine kleine Dokumentation zu erstellen. Geben Sie dieses Anliegen auch an andere Akteure aus der Wendezeit weiter!
Was Sie finden, schicken Sie bitte an unseren Magdeburger Bistumsarchivar: Bischöfliches Ordinariat Magdeburg, Archiv, Max-Josef-Metzger-Str. 1, 39104 Magdeburg Telefon: (03 91) 59 61-150 | bistumsarchiv@bistum-magdeburg.de
Nr. 124 Cäcilienverband im Bistum Magdeburg
Einladung zum Kirchenchortag 2014: Der auf Grund des Hochwassers im letzten Jahr ausgefallene Kirchenchortag findet nun am Samstag, 20. September 2014 in Dessau, Propstei St. Peter und Paul, Zerbster Str. 48, statt. Dazu sind alle Chöre des Bistums herzlich eingeladen. Beginn ist um 9:00 Uhr. In der hl. Messe um 15:30 Uhr soll eine Orchestermesse gesungen werden, welche auch für kleinere Chöre sangbar ist. Der genaue Tagesablauf sowie das Programm der Chorsätze und das Plakat befinden sich in der Anlage zur gedruckten Ausgabe.
Nr. 125 Exerzitienangebot des Sudetendeutschen Priesterwerk e.V
Das Sudetendeutsche Priesterwerk e.V. bietet Exerzitien für Priester, Diakone und Ordensleute in der Zeit vom 16. bis 20.11.2014 in Brandenburg an. Nähere Informationen: www.sud-pw.de
