Wir sind Gottes Zeugen hier und heute
Sie, also Sie ganz persönlich, sind eingeladen, sich von den Formulierungen unserer Zukunftsbilder 2019 anregen zu lassen. Vielleicht regen Sie diese auch auf. Manches erscheint Ihnen möglicherweise auch nicht verständlich.
Die Zukunftsbilder erfinden die Kirche Gottes nicht neu. Sie sammeln vielmehr bisherige Entwicklungsschritte in unserem Bistum seit dem Pastoralen Zukunftsgespräch (PZG) vor 15 Jahren. Darüber hinaus greifen sie weltkirchliche Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren auf.
In ersten, unvollkommenen Ansätzen beschreiben sie, wie das Bistum Magdeburg 2019 - dem 25. Jahr seines Bestehens - aussehen könnte. Dieser Blick in die Zukunft soll jeden von uns bereits heute anregen, die richtigen Schritte zu finden. Wollen Sie sich auf diese Anregungen einlassen?
- Dann lesen Sie weiter!
- Fragen Sie kritisch nach!
- Bringen Sie sich vor Ort ein!
- Helfen Sie auf diese Weise mit, dass Gottes Reich bereits hier und heute erfahrbar wird – für möglichst viele Menschen!
Unsere Situation fordert uns immer neu dazu heraus, die konkrete Gestalt von Kirche umzubauen und zu erneuern. Eine Kirche aber, die sich erneuern will, muss wissen, wer sie ist und wozu sie da ist. Als Kirche leben wir aus der Zusage Jesu: „Ich bin bei euch alle Tage“. Diese Zusage gibt unserem Leben seine Ausrichtung. Wir haben Grund zu einer Hoffnung, die unser Leben und unser Sterben umfängt und verwandelt. Jesus Christus ist aber nicht nur bei uns, die wir auf seinen Namen getauft sind. Er hat alle Menschen im Blick. Allen gilt die Zusage, dass ihr Leben gelingen wird. Die Kirche hat von Christus her deshalb den Auftrag, Zeichen dieser Hoffnung für alle Menschen zu setzen. Als Kirche im Bistum Magdeburg sind wir zu einem mehrfachen Blickwechsel herausgefordert:
1. Wir sehen unseren Platz bei den Menschen unseres Landes, unserer Stadt, unserer Nachbarschaft. Deshalb erwarten wir nicht nur, dass sie zu uns kommen, sondern suchen sie dort auf, wo sie sind. Das „... Leben unter Nichtchristen lässt erkennen, dass der Geist Gottes auch außerhalb der christlichen Gemeinden wirkt.“ (Pastoralsynode Dresden, 1974) Weil wir auf die Zuwendung Gottes vertrauen, teilen wir unser Leben mit allen Menschen durch Wort und Tat, dienen wir dem Leben durch unsere Zuwendung zu allen, die uns brauchen, feiern wir unsere Gottesdienste mit vielen und für alle Menschen.
2. Wir alle sind berufen, Zeuginnen und Zeugen der Leben schenkenden Kraft Jesu Christi zu sein – nicht nur diejenigen, die hauptamtlich in der Kirche tätig sind. Alle Getauften werden mit den ihnen eigenen Charismen und Begabungen zunehmend die Kirche vor Ort in diesem Sinne gestalten. „Deshalb müssen“ – so heißt es in der Würzburger Synode von 1975 – „auch alle beteiligt sein an der lebendigen Erneuerung unserer Kirche.“
3. Unser Engagement und unsere kirchlichen Strukturen müssen dieser neuen Sicht von Kirche dienen. „Ich träume von einer missionarischen Entscheidung“, so schreibt Papst Franziskus, „die fähig ist, alles zu verwandeln, damit die Gewohnheiten, die Stile, die Zeitpläne, der Sprachgebrauch und jede kirchliche Struktur ein Kanal werden, der mehr der Evangelisierung der heutigen Welt als der Selbstbewahrung dient“ (Evangelii Gaudium, 27).
Mehr erfahren: Information zu den Zukunftsbilder 2019