Patron des Bistums Magdeburg
Der Patron des Bistums Magdeburg, Norbert von Xanten, kam um 1082 in Xanten zur Welt. Er entstammte einem Adelsgeschlecht und wurde dem Wunsch seiner Familie entsprechend in das Xantener Sankt-Viktor-Kapitel aufgenommen, in dem er als Kleriker lebte.
Als junger Mann hielt sich Norbert oft am Hof Heinrichs V. auf. Als er den König 1110 nach Italien begleitete, erlebte er dort die Spannungen zwischen Kirche und Staat: Gegen den Willen der Kirche bestand Heinrich V. auf dem Recht, Bischöfe nach eigenem Ermessen einzusetzen. Weil der Papst nicht einwilligte, nahm Heinrich ihn kurzerhand gefangen. Von da an begann sich Norbert mehr und mehr vom König zu lösen.
Im Jahr 1115 erlebte er eine innere Bekehrung, ließ sich zum Priester weihen und verkündete als Wanderprediger den Menschen das Evangelium als befreiende Botschaft und als Ruf zur Umkehr. Bis zu seinem Tod blieb es Norberts Wunsch, die Kirche zu erneuern. Mit der Gründung des Prämonstratenser-Ordens 1121 wollte Norbert eine Gemeinschaft schaffen, die im Geist der Frohen Botschaft lebt und auf die Menschen zugeht.
Als das Erzbistum Magdeburg 1126 einen neuen Oberhirten brauchte, fiel die Wahl auf Norbert. Der neue Erzbischof begann seine Arbeit mit einer Reform des Klerus und wandelte 1129 das Stift Unser Lieben Frauen in Magdeburg in ein Prämonstratenser-Kloster um. Das Kloster wurde später zu einer Ausgangsbasis der Christianisierung unter den Slawen.
Norberts Reformen stießen auf heftigen Widerstand. Für einige Zeit musste er sogar aus Magdeburg fliehen. Von einem Romzug, auf dem er König Lothar III. begleitete, kehrte er an einer Infektion erkrankt zurück und starb am 6. Juni 1134 in Magdeburg. 1582 wurde er heilig gesprochen. Sein Grab befindet sich im Kloster Strahov in Prag.
Zum Patron der Magdeburger katholischen Kirche wurde der Heilige 1982 erhoben.
Weitere Heilige und Selige aus der Region:
- der heilige Mauritius ( um 300), Patron des Erzbistums Magdeburg und des mittelalterlichen Deutschen Reiches, der mit seiner Legion hingerichtet wurde, weil er nicht bereit war heidnischen Göttern zu opfern beziehungsweise nach einer anderen Legende Christen zu töten
- die heilige Gertrud von Helfta ( 1302), die aus ihrem Glauben heraus vielen Menschen Rat und Hilfe gab
- die selige Mechthild von Magdeburg ( 1282 oder 1294), die neben ihrer Sorge für die Armen ein beeindruckendes Werk ihrer mystischen Erfahrungen mit Gott hinterließ
- die heilige Jutta von Sangerhausen, Mutter und Büßerin ( 1260)
- der heilige Bruno von Querfurt ( 1009)