Anschlag auf Magdeburger WeihnachtsmarktBischof Feige betet für Betroffene und Einsatzkräfte
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend ein Auto in eine Menschenmenge gerast. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus. Bischof Gerhard Feige ist erschüttert und betet für die Betroffenen und die Einsatzkräfte.
Erscheinungsdatum: 20. Dezember 2024
Bischof Gerhard Feige hat sich erschüttert über den Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt geäußert. „Gerade in diesen Tagen und vor einem Fest, wo uns die Botschaft von der Liebe Gottes, der Würde des Menschen und die Sehnsucht nach einer heilen Welt besonders bewegen, ist eine solche Tat umso erschreckender und abgründiger“, sagte er am Freitagabend der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Ich denke an die Betroffenen, ihre Angehörigen und die Einsatzkräfte und schließe sie in mein Gebet ein.“
Zugleich sieht der Bischof angesichts dieses Vorfalls auch die Gesellschaft gefordert. Sie müsse jeglichem Extremismus noch entschiedener entgegentreten und sich noch mehr für ein friedvolles Miteinander einsetzen, so Feige.
Der Magdeburger Kathedralpfarrer Daniel Rudloff informierte, dass die Notfallseelsorger vor Ort im Einsatz seien. Die Kathedrale Sankt Sebastian werde am Samstag geöffnet sein und biete einen Ort des Gedenkens an.
Zwei Tote, dutzende Verletzte
Am Freitagabend war ein Auto in eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Die Behörden gehen von einem Anschlag aus. Laut MDR SACHSEN-ANHALT gibt es zwei Tote, darunter ein Kleinkind, und mehrere dutzend Verletzte. Der mutmaßliche Fahrer des Autos wurde festgenommen. Im Täterfahrzeug wird ein Sprengsatz vermutet.
Regierungssprecher Matthias Schuppe erklärte MDR Sachsen-Anhalt, der mutmaßliche Fahrer des Autos sei festgenommen worden. Warum das Fahrzeug trotz Absperrungen und Sicherheitskonzept auf den Weihnachtsmarkt gelangen konnte, ist unklar. Der Weihnachtsmarkt wurde geschlossen. Die Polizei sperrte die Innenstadt ab. Rettungskräfte und Feuerwehr sind mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Steinmeier: Vorfreunde auf Weihnachten jäh unterbrochen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erklärte am Abend, die Vorfreude auf ein friedliches Weihnachtsfest werde durch die Meldungen aus Magdeburg jäh unterbrochen. „Noch sind nicht alle Hintergründe der schrecklichen Tat aufgeklärt. Meine Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Ich danke allen Rettungskräften für ihren Einsatz.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb auf X: „Die Meldungen aus Magdeburg lassen Schlimmes erahnen.“ Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen. „Wir stehen an ihrer Seite und an der Seite der Magdeburgerinnen und Magdeburger. Mein Dank gilt den engagierten Rettungskräften in diesen bangen Stunden.“
Das Geschehen weckt Erinnerungen an das Attentat auf den Weihnachtsmarkt in Berlin am 19. Dezember 2016, als ein islamistischer Attentäter mit einem gestohlenen Lkw Dutzende Besucher erfasste. Insgesamt 13 Menschen starben, 67 weitere wurden zum Teil schwer verletzt.
Quelle: kna; Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134