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eine Gruppe Menschen in einer Kirche
Bischof Feige bedankte sich mit einer Rose bei den Musikerinnen und Musikern.
Bildrechte / Quelle: Bistum Magdeburg

Benefizkonzert „10 Jahre Flüchtlingshilfe“Bischof: „Klares Zeichen der Nächstenliebe“

Erscheinungsdatum: 12. September 2024

Mit einem Benefizkonzert hat das Bistum Magdeburg am Mittwoch, dem 11. September 2024, das zehnjährige Jubiläum des bischöflichen Flüchtlingsfonds gefeiert. Im Kunstmuseum Kloster "Unser Lieben Frauen“ waren über 150 Gäste dabei. Zugleich feierte Bischof Dr. Gerhard Feige an diesem Tag sein 25-jähriges Bischofsweihe-Jubiläum.

„Es war mir ein wichtiges persönliches Anliegen, mein heutiges 25-jähriges Jubiläum der Weihe zum Bischof mit der Würdigung für das Engagement in der Flüchtlingshilfe in unserem Bistum und Bundesland zu verbinden“, sagte Bischof Feige zur Begrüßung. „Gerade und besonders in einer Zeit, in der Migrations- und Integrationspolitik und -praxis auf dem Prüfstand stehen, in der religiös motivierte Anschläge uns verunsichern und beschäftigen und in der Flüchtlingsfragen das Wahlverhalten vieler Bürgerinnen und Bürger zu Gunsten von rechtspopulistischen, antidemokratisch und antichristlich ausgerichteten Parteien beeinflussen, soll dieses Benefizkonzert auch ein klares und bekennendes Zeichen für Nächstenliebe und die Sorge um den Fremden sein.“

Konkrete Lösungsansätze gefragt

Drei Menschen stehen in einem kreuzgang
Gemeinsam begrüßten Bischof Feige und die Migrationsbeauftragte des Bistums, Monika Schwenke (2.v.r.), die Gäste. Bildrechte / Quelle: Bistum Magdeburg

Nicht Polemik und Polarisierung brächten uns in der deutschen und europäischen Asyl- und Migrationspolitik weiter, gefragt seien vielmehr konkrete humanitäre Lösungsansätze in Deutschland, in Europa und weltweit, so Feige. „Die mittelfristige Strategie der Kirche wurde von Papst Franziskus in vier Verben zusammengefasst: aufnehmen, schützen, fördern, integrieren“, betonte Feige.

Er dankte den Musikerinnen und Musikern für Ihren musikalischen Spendenbeitrag. Besonderer Dank ging zudem an Monika Schwenke, Caritas-Mitarbeiterin und Migrationsbeauftragte des Bistums Magdeburg. Sie hat den Spendenfonds vor zehn Jahren mit initiiert und betreut ihn seitdem.

Der Caritas-Sozialarbeiter Amidou Traore moderierte den Abend und berührte die Zuhörerinnen und Zuhörer mit seiner eigenen Geschichte des Ankommens in Deutschland und damit, dass Monika Schwenke ihn damals vor über 20 Jahren ermutigt hatte, seinen Weg in Deutschland zu gehen.

Stolz auf den Neffen

Ein Mann steht an einem Rednerpult
Mamad Mohamad, Geschäftsführer des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt e.V., sprach über seinen Neffen. Bildrechte / Quelle: Bistum Magdeburg

Auch Mamad Mohamad, der Geschäftsführer des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt e.V. erzählte eine persönliche Geschichte, die seines Neffen, der genauso alt sei wie der Flüchtlingsfonds. Durch dessen Hilfe habe die Mutter des Jungen damals Hilfe beim Ankommen in Deutschland bekommen, so Mohamad. Heute nun sei sein Neffe 10 Jahre alt und Klassenbester, erzählte er stolz und zeigte ein Foto des Jungen.

Musikalische Spendenbeiträge kamen von den „Magdeburger Dombläsern“ unter der Leitung von Anne Schumann, vom „Rossini Quartett“ unter der Leitung von Marco Reiss, von der Kirchenband „Di 9“ unter der Leitung von Matthias Hucke, von der Sopranistin Grit Wagner, die von Landeskirchenmusikdirektor Matthias Pfund begleitet wurde und letztlich von der Halleschen „Oliver Teacher Band“ mit internationalen Klängen. Außerdem trat eine gruppe ukrainischer Sängerinnen auf.

Landes-Innenministerin Dr. Tamara Zieschang las aus der Geschichte „Heimatlos auf hoher See“ von Gustav Schröder vor. Sie erzählt von dem Fluchtversuch hunderter deutscher Juden 1939, die an mehreren Grenzen abgewiesen werden. Viele der Flüchtlinge werden letztlich in Konzentrationslagern ermordet, so heißt es in der Geschichte.

Dort, wo keine staatliche Hilfe ankommt

Der bischöfliche Flüchtlingsfonds speist sich aus Spenden – von Christinnen und Christen, aus der Zivilgesellschaft und von Bürgerinnen und Bürgern des Landes Sachsen-Anhalt. So konnten seit Bestehen des Flüchtlingsfonds bis zum September 2024 1.317 bewilligt oder teilbewilligt werden. Insgesamt wurden 457.000 Euro ausgezahlt, so Schwenke.

Mit dem Spendenfonds bietet das Bistum Magdeburg Flüchtlingen, die nach Sachsen-Anhalt kommen, finanzielle Unterstützung. Die Hilfe wird unabhängig von Religion, Herkunft, Hautfarbe oder Geschlecht gewährt und greift dort, wo keine staatliche Unterstützung möglich ist. Unter anderem konnten Kosten für Familienzusammenführungen, Gebühren zur Pass-Ersatzbeschaffung oder Gebühren zur Erstellung von Gutachten und gerichtlichen Beglaubigungen finanziert werden.

Weiterführende Links: https://www.bistum-magdeburg.de/einrichtungen-pfarreien/fluechtlingshilfe

Menschen lauschen in einer Kirche einer Band
Über 150 Gäste kamen zum Benefizkonzert in das Kloster "Unser Lieben Frauen". Bildrechte / Quelle: Bistum Magdeburg

Quelle: Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134


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