NikolaustagBischof Feige besucht Kita St. Marien
Ein ganz besonderer Gast hat am Nikolaustag die Kindertagesstätte St. Marien besucht: Bischof Dr. Gerhard Feige. Anlass war die Frage eines Kindes, ob es einen Bischof auch in der heutigen Zeit gibt - wie im 4. Jahrhundert den Heiligen Nikolaus, Bischof von Myra.
Erscheinungsdatum: 6. Dezember 2024
Um dies anschaulich zu beantworten, lud das Team der Kindertagesstätte den Magdeburger Bischof ein, der diese Einladung gern annahm. Die Feier begann mit einem gemeinsamen Lied: „Heute feiern wir den Namenstag von Bischof Nikolaus“. Anschließend erklärte Bischof Dr. Feige den Kindern, was ein Bischof ist, welche Aufgaben er hat und welche Bedeutung seine Insignien – der Bischofsstab, die Mitra, Bischofsring und das Brustkreuz – haben.
Im weiteren Verlauf der Feier trugen die Kinder Gedichte und Lieder vor. Eine Kindergruppe spielte die Geschichte von der Hungersnot in Myra vor. Und auch der Bischof wurde überrascht: Der „Kinder-Bischof“ der Kita überreichte ihm ein Nikolausgeschenk.
Die Feier zum Nikolaustag im Kindergarten St. Marien hat eindrucksvoll gezeigt, wie lebendig die Tradition des heiligen Nikolaus auch heute noch ist. Mit dem Besuch von Bischof Dr. Feige wurde die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart greifbar – ein Tag, der den Kindern und Erwachsenen sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Wer war Nikolaus?
Nikolaus ist einer der am meisten verehrten Heiligen der Christenheit. In der katholischen Kirche wird er häufig als "Nothelfer" angerufen, die orthodoxen Christen bezeichnen ihn als "Wundertäter". Was die historische Person angeht, spricht vieles dafür, dass die von den Legenden geschaffene Figur auf die Verschmelzung zweier geschichtlicher Personen zurückgeht.
Der ältere Nikolaus war im vierten Jahrhundert Bischof von Myra in Lykien in Kleinasien (heute Demre in der Nähe von Antalya an der türkischen Mittelmeerküste) und soll an einem 6. Dezember gestorben sein. Der zweite Nikolaus aus dem 6. Jahrhundert war ein Mönch, der erst Abt in Sion und später Bischof von Pinora (ebenfalls in Kleinasien) wurde. Beide wurden schon früh als Wohltäter verehrt.
Welche Legenden ranken sich um Nikolaus?
Eine der bekanntesten ist die eines armen Mannes, der seine drei Töchter zur Prostitution auf die Straße schicken wollte, um irgendwie das Überleben zu sichern. Um dies zu verhindern, soll Nikolaus drei Klumpen Gold durchs Fenster geworfen haben - oder auch durch den Kamin, wo sie direkt in die zum Trocknen aufgehängten Socken gefallen seien.
Eine andere Legende erzählt, Nikolaus habe die Stadt Myra vor einer Hungersnot und noch Schlimmeren bewahrt. Seeräuber hätten alle Getreideschiffe gekapert und die Kinder als Sklaven verlangt, weil die Stadt nicht genug Lösegeld aufbringen konnte. Nikolaus habe den Kirchenschatz geopfert und die Kinder gerettet. In weiteren Erzählungen erweckte Nikolaus drei ermordete Schüler wieder zum Leben und rettete Seeleute vor dem Schiffbruch.
Was hat er mit den Geschenken zu tun?
Nikolaus gilt seit jeher als Schutzpatron der Kinder. Im Mittelalter entwickelte sich der Brauch, dass ein als Nikolaus verkleideter Mann die Familien besuchte, wobei er artige Kinder belohnte und unartige bestrafte. Das Bestrafen überließ der Heilige oft seinem Begleiter, der je nach Region anders hieß, etwa Knecht Ruprecht, Krampus, Pelzmärtl, Hans Muff oder - in den Niederlanden - der "Zwarte Piet". Figuren, die heute aus verschiedenen Gründen umstritten sind und daher oft nicht mehr dabei sind.
Die Kinder mussten zum Teil Gedichte und Gebete aufsagen, um ein Geschenk zu erhalten. Martin Luther war es, der im Zuge seiner Kritik an der Verehrung von Heiligen den Geburtstag Jesu zum Gabentag machte und das Christkind die Geschenke bringen ließ. Bis heute aber hält sich der Brauch, dass Nikolaus zu seinem Festtag am 6. Dezember die Socken und Schuhe mit Süßigkeiten und kleinen Gaben füllt.
Und der Weihnachtsmann?
Eigentlich wenig - abgesehen davon, dass er wohl als niederländischer "Sinterklaas" nach Amerika kam und dort als "Santa Claus" Vorbild für den Weihnachtsmann in der Werbung wurde. Kirchliche Organisationen haben in den letzten Jahren etliche Initiativen gestartet, um das Andenken des Heiligen zu fördern und vom Weihnachtsmann der Werbung abzugrenzen.
Verkauft werden dabei auch Schokonikoläuse mit Mitra und Bischofsstab als Alternative zu den Weihnachtsmännern mit Mütze und Beutel. Aus kirchlicher Sicht hat der am Konsum orientierte Weihnachtsmann der Geschenke-Industrie nichts mit dem Bischof Nikolaus zu tun, der selbstlos Menschen in Not geholfen habe und der für christliche Werte stehe wie Uneigennützigkeit und Nächstenliebe.
Quelle: Kita St. Marien Magdeburg; kna; Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134