map_simpleBistumskarteJetzt spenden
Priester feiern Eucharistie
Der Magdeburger Bischof Dr. Gerhard Feige wurde von hochrangigen Priestern unterstützt.
Bildrechte / Quelle: Bistum Magdeburg

Fronleichnamsfeier 2024 in ErfurtBischof Feige: „Herausforderungen annehmen und Gesellschaft mitgestalten“

An Fronleichnam geht es um die Eucharistie – das Abendmahl – in dem die Menschen die Verbindung mit Jesus finden. In seiner Predigt im großen Open-Air-Gottesdienst beim Katholikentag in Erfurt hat Bischof Gerhard Feige diese Stärkung als Kraft gedeutet, sich als Christ aktiv den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen und die Gesellschaft kreativ mitzugestalten.

Erscheinungsdatum: 30. Mai 2024

Der Magdeburger Bischof Dr. Gerhard Feige hat die Christen aufgefordert, sich nicht in eine „weltfremde Innerlichkeit“ zurückzuziehen, sondern sich mutig den Herausforderungen der Gegenwart zu stellen und die Gesellschaft kreativ mitzugestalten.

In seiner Predigt vor circa 2.000 Gläubigen während des Fronleichnams-Open-Air-Gottesdienstes beim Katholikentag in Erfurt sagte er, Religion sei nicht etwa als „Opium für das Volk“ zu verstehen – um die Masse ruhigzustellen, wie Lenin einst sagte. Feige appellierte – zusammen mit anderen Kräften – verstärkt für die Demokratie und ihre Werte einzustehen. „Gerade eine pluralistische Gesellschaft braucht, um nicht auseinanderzubrechen und in Gleichgültigkeit zu versinken, markante und verantwortungsbewusste Gruppen, die sich zu Wort melden und tatkräftig einmischen“, so der Bischof. „Das bedeutet nicht unbedingt, sich auf das Feld der Tagespolitik zu begeben. Wenn es aber grundsätzlich und konkret um die Würde und Freiheit eines jeden Menschen geht, die Achtung der Menschenrechte und das Gemeinwohl, den Frieden und die Bewahrung der Schöpfung, können und dürfen wir als Kirchen nicht schweigen."

Tausende Menschen bei Gottesdienst im Freien
Tausende Gläubige nahmen am Gottesdienst teil. Bildrechte / Quelle: Bistum Magdeburg

Kraft für dieses gesellschaftliche Engagement könnten die Christen in der Gemeinschaft mit Christus und untereinander finden, so Feige. „So wie Christus sein Blut vergießt und sein Leben mit uns teilt, sollen auch wir unser Leben miteinander teilen und einander zum Segen werden“, sagte er.

Hintergrund: Fronleichnam

Das Fest Fronleichnam feiern die katholischen Christen am zweiten Donnerstag nach Pfingsten. An diesem Tag demonstrieren sie öffentlich ihren Glauben. Dabei drücken sie die Überzeugung aus, dass Gott in Brot und Wein unter ihnen ist. Als sichtbares Zeichen wird eine geweihte Hostie in einem verzierten Schaugefäß, einer Monstranz, feierlich durch die Straßen getragen.

Der Name Fronleichnam bedeutet so viel wie „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“. Er leitet sich ab aus dem Mittelhochdeutschen. Dabei steht „vron“ für Herr und „licham“ für Leib. Papst Urban IV. führte Fronleichnam 1264 als allgemeines Kirchenfest ein. Das Fest geht zurück auf eine Vision der Nonne Juliana von Lüttich im Jahr 1209. Fronleichnam ist gesetzlicher Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland sowie in einigen Gemeinden in Sachsen und Thüringen.

Abgrenzung und Versöhnung mit Protestanten

Mit einer Prozession wurde Fronleichnam erstmals um 1270 in Köln begangen. Während der Auseinandersetzungen in der Reformation entwickelte sich das Fest zu einem trennenden Merkmal zwischen den Konfessionen. Der Reformator Martin Luther bezeichnete es 1527 als «allerschädlichstes Jahresfest», das in der Bibel keine Grundlage habe.

Der Gegensatz zwischen Katholiken und Protestanten hat sich inzwischen abgeschwächt.

Predigt von Bischof Feige 

Document

 

Quelle: kna; Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134


Themen und Partnerportale