Ministranten-Wallfahrt vom 29. Juli - 3. August 2024145 Jugendliche in Rom zu Gast
Sie sind am Freitag mit Bussen von Magdeburg in Richtung Italien aufgebrochen. Zuvor hatten sie mit Bischof Gerhard Feige einen großen Entsendungs-Gottesdienst in der Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg gefeiert. Seit Samstag sind sie vor Ort in Italien: 145 Messdienerinnen und Messdiener aus dem Bistum Magdeburg. Zu Gast bei der Ministranten-Wallfahrt in Rom. Die erste wieder seit 2018. Aus dem gesamten Bistum Magdeburg sind 350 Jugendliche zu Gast.
Erscheinungsdatum: 29. Juli 2024
„Es ist heiß. 35 Grad Celsius. Doch der Pool auf dem Zeltplatz nahe Rom hilft“, berichtet Julia Lehnert, Jugendbildungsreferentin im Bistum Magdeburg und Organisatorin der Fahrt. Gemeinsam mit Daniel Richter, Schwester Bernadeth Geiger, Stephan Schmitz-Tekaath, Friederike Maier und weiteren Haupt- und Ehrenamtlichen begleitet sie die Jugendlichen in diesen Tagen. Auf dem Zeltplatz sind auch andere Gruppen aus Deutschland untergebracht – aus den Bistümern Hamburg und Aachen.
Zur Wallfahrt vom 29. Juli bis 3. August unter dem Motto "Mit dir" reisen allein aus Deutschland gut 36.000 Messdiener und Messdienerinnen vor allem per Bus an. Das Durchschnittsalter dürfte bei 15 bis 16 Jahren liegen, manche Gruppen nehmen auch schon Zwölfjährige mit. Deutschland stellt traditionell die größte Gruppe bei dem Ministrantentreffen, das es schon seit den 60er Jahren gibt.
Bischof erinnerte an eigene Ministrantenzeit
Bevor die Ministrantinnen und Ministranten aus dem Bistum Magdeburg ihre Fahrt nach Rom antraten, hatten sie zusammen mit Bischof Gerhard Feige, der diesmal leider nicht mitkommen konnte, am Freitag in der Magdeburger Kathedrale einen Gottesdienst gefeiert.
In seiner Predigt ging der Bischof von Erinnerungen an seine eigene Ministrantenzeit aus und dankte allen für Ihren Einsatz in diesem wichtigen Dienst. "Gott", so der Bischof, "ruft zu allen Zeiten Menschen in die Nachfolge Jesu Christi und sendet sie, sein Reich zu bezeugen." Dazu könne auch gehören, sich als Ministrant und Ministrantin zu engagieren. Und die Wallfahrt nach Rom sei ein Ausdruck dafür, dass wir als Christinnen und Christen insgesamt immer wieder aufbrechen und uns auf den Weg machen müssten.
Dazu wünschte der Bischof allen Wallfahrern erlebnisreiche und anregende Tage, gab aber auch zu bedenken, dabei nicht aus dem Blick zu verlieren, worauf es besonders ankommt: die Erfahrung des Auferstandenen in den Begegnungen und Gottesdiensten, im kleinen Kreis und bei den Großveranstaltungen. Zum Schluss erteilte er allen den Pilgersegen und lud dazu ein, sich dazu gegenseitig ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen.
Weltkirche der Jugend
Insgesamt kommen in dieser Woche rund 50.000 Jugendlichen aus 20 Ländern in die Ewige Stadt. Am Dienstag gab es eine Papst-Audienz auf dem Petersplatz. Die Internationale Ministranten-Wallfahrt ist ein Großevent, auf das Tausende junge Menschen in ganz Deutschland hinfiebern. „Bei der Wallfahrt können die Jugendlichen spüren, dass sie in ihrem Engagement für die Kirche Teil einer großen weltumspannenden Gemeinschaft sind“, sagt Tobias Knell, Generalsekretär des Internationalen Ministrantenbundes.
Erstmals organisieren die deutschen Bistümer ein eigenes Pilgerzentrum wenige Gehminuten vom Petersplatz - gut klimatisiert, um der zu erwartenden Sommerhitze zu entkommen. Große Wasserflasche, Kappe und Sonnencreme gehören zur Standard-Messdienerausstattung für die Wallfahrt. Aus den Diözesen kommen eigene Sanitäter für die Gesundheitsbetreuung mit, zum Beispiel von den Maltesern.
Besuch in Abtei Montecassino
Am Sonntag haben die Jugendlichen aus Magdeburg den ersten kompletten Tag in Italien erlebt, so Jugendbildungsreferntin Lehnert. Auf dem Programm: Ein Besuch in der Abtei Montecassino, dem Mutterkloster des Benediktinerordens. „Nach einer Besichtigung haben wir in der prunkvollen Klosterkirche mit Erzbischof Heße unseren Auftaktgottesdienst gefeiert“, erzählt sie. Und die Predigt habe die jungen Christen ermutigt, sich zu engagieren. "Bring dich als junger Mensch mit dem ein, was du hast und kannst. Warte nicht, bis du mehr gelernt hast, bis du vielleicht perfekt in manchem bist. Tu das, was du tun kannst. Gleich, nicht irgendwann“, so Lehnert.
Noch bis Samstag erleben die Minis – wie sie liebevoll genannt werden – in Italien ein buntes Programm mit Ausflügen, Begegnungen und Gottesdiensten.
Mädchen am Altar
Und sogar in Rom gilt inzwischen, was in Deutschland schon seit Jahrzehnten gang und gäbe ist: Mädchen dürfen Dienst am Altar tun. Warum das lange Zeit undenkbar war, illustriert das italienische Wort für Messdiener: Sie heißen „chierichetti“, was soviel bedeutet wie „kleine Kleriker“. Damit schien der erhoffte Werdegang vieler Ministranten sprachlich vorgezeichnet: Vom Helfer-Dienst am Altar über das Priesterseminar hinein in den Klerikerstand. Tempi passati, auch im Vatikan. Inzwischen sieht man mitunter auch im Zentrum der katholischen Christenheit weibliche „chierichette“ am Altar.
Weiterführende Links:
Quelle: kna, Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134