Missio-Ordensschwester zu GastDie Welt an einem Tisch
Die Auswirkungen der Klimakrise sind weltweit zu spüren. Davon berichtet auch Ordensschwester Sr. Veronika Cibaric. Sie war auf Einladung des katholischen Hilfswerks missio Mitte Oktober zu Gast bei Bischof Feige.
Erscheinungsdatum: 17. Oktober 2024
Weiter weg von zuhause hätte Sr. Veronika Cibaric ihre Berufung kaum führen können. Seit fünf Jahren arbeitet die aus Kroatien stammende Ordensfrau auf den Salomonen. Der Inselstaat liegt nordöstlich von Australien und besteht aus sechs großen und vielen hundert kleinen Inseln. Auf Malaita, der bevölkerungsreichsten Insel der Salomonen, engagiert sich ihre Ordensgemeinschaft besonders in der Gesundheitsfürsorge und im Bildungsbereich.
In ihrem Bildungszentrum „St. Louise de Marillac“ in Buma bieten die Ordensfrauen von den „Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul“ Kurse für Mädchen und alleinerziehende Mütter aus den umliegenden Dörfern an, die sich keine Schule leisten können. Zum Angebot gehören Näh- und Alphabetisierungskurse genauso wie Katechismusunterricht und Exerzitien. Sr. Veronika arbeitet als Englischlehrerin und arbeitet in der Jugendpastoral.
Klimakrise nimmt die Lebensgrundlage
Anfang Oktober war sie auf Einladung des päpstlichen Hilfswerkes missio in Deutschland unterwegs. In Magdeburg besuchte sie Bischof Feige und berichtete ihm, wie sich der Klimawandel auf den Salomonen zeigt: Hitzewellen und Überflutungen vernichten die Lebensgrundlage vieler Familien. Der steigende Meeresspiegel raubt den Bewohnern der vielen kleinen Inseln ihr Land und bedroht ihre ohnehin prekäre Lebenssituation der Menschen zusätzlich. Saat- und Erntezeiten sind immer weniger planbar.
Zumeist sei es Aufgabe der Frauen und Mädchen, für Nahrung, Brennstoffe und Wasser zu sorgen, so Schwester Veronika. „Sie müssen ihre Gärten weiter ins Landesinnere verlegen und weite Fußwege im unwegsamen Gelände hinter sich bringen. Für viele Mädchen bedeutet es, das sie kaum noch zur Schule gehen können.“
In der Enzyklika Laudato si spricht der Papst von der Klimakrise als einem „globalen Problem mit schwerwiegenden Umweltaspekten und ernsten sozialen, wirtschaftlichen, distributiven und politischen Dimensionen; der Klimawandel stellt eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen an die Menschheit dar“. (LS 25) „Auf den Salomonen ist dies bereits bittere Realität“, sagt Sr. Veronika. Sie hofft darauf, dass wir uns zusammentun können. „Ich weiß, dass in Deutschland die Menschen andere Sorgen haben und die Klimakrise gerne verdrängen, aber die reichen Länder müssen auf die Armen hören.“
Weltkirchliche Arbeit im Bistum Magdeburg
Am „Sonntag der Weltmission“ (27. Oktober 2024) sammeln mehr als 100 päpstliche Missionswerke auf allen Kontinenten für die pastorale und soziale Arbeit in den 1.100 ärmsten Diözesen. Dies ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit.
Text: Maria Faber
Quelle: Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134