Lange TraditionPartnerschaftstreffen mit anderen (Erz-)Bistümern
Anfang September jedes Jahres lädt Bischof Gerhard Feige Vertreterinnen und Vertreter der Partnerbistümer zum Treffen nach Magdeburg und zur Bistumswallfahrt auf die Huysburg ein. Anfang September fand dieses Partnerschaftstreffen wieder statt.
Erscheinungsdatum: 4. September 2024
Das Partnerschaftstreffen des Bistums Magdeburg mit anderen (Erz-)Diözesen ist eine bewährte Tradition. Zum diesjährigen Treffen am vergangenen Wochenende in Magdeburg konnte Bischof Gerhard Feige Bischof Dr. Jonas Ivanauskas aus dem Bistum Kaisiadorys in Litauen begrüßen sowie Vertreter aus den Bistümern Posnan und Gniesno in Polen. Das Erzbistum Paderborn war beim Magdeburger Partnerschaftstreffen vertreten durch Domkapitular Monsignore Andreas Kurte (Pfarrer in Brakel), Dompastor Subregens Matthias Klauke und Diakon Friedrich Regener sowie Schwester Maria Vianney Franz SCP aus dem Paderborner Priesterseminar sowie Hubert Welzel als Vertreter des Diözesankomitees des Erzbistums Paderborn.
Einblicke in andere Bistümer
Das Partnerschaftstreffen begann traditionell am Freitagabend, dem 30. August 2024 mit einem Austausch über aktuelle Ereignisse und Entwicklungen in den mit dem Bistum Magdeburg verbundenen Bistümern. „Für alle Beteiligten war dabei der Brückenschlag zwischen Ost und West von großer Bedeutung“, erklärte Monsignore Kurte. So konnten über anstehende große pastorale Veränderungen mittlerweile nicht nur die in Deutschland gelegenen Diözesen berichten. Auch in Polen gibt es enorme Bewegungen und Veränderungen im Gemeinde- und Glaubensleben.
Gedenken an 2. Weltkrieg
Der Samstag des Partnerschaftstreffens stand ganz im Zeichen des 85. Jahrestages des Beginns des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939. Ein Stadtrundgang, beginnend am Mahnmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges von Ernst Barlach im Magdeburger Dom, endete mit einem Friedensgebet auf dem Westfriedhof, wo 2.000 Tote des großen Luftangriffs vom 16. Januar 1945 auf die Stadt Magdeburg ihre letzte Ruhe gefunden haben.
Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Partnerschaftstreffen von den oft langjährigen persönlichen Kontakten der Beteiligten leben.
Verbindung zwischen Magdeburg und Paderborn
Eine gemeinsame Geschichte verbindet das Bistum Magdeburg und das Erzbistum Paderborn: Die Geschicke beider Bistümer waren erstmals im 17. Jahrhundert verknüpft, spätestens seit 1821, als Magdeburg der Verwaltung durch das Bistum Paderborn zugeteilt wurde. Seit 1994 wird diese historische Verbundenheit in einer offiziell besiegelten Partnerschaft weitergelebt.
Ein Relief erinnert an die Verbindung zwischen Paderborn und Magdeburg – es hängt im Kreuzgang des Paderborner Domes und in der Kathedralkirche des Bistums Magdeburg.
Im Jahr 968 war Magdeburg einst als Erzbistum errichtet worden, ging aber während der Reformation mitsamt seinen zugeordneten Bistümern unter. Die Folge war eine wechselvolle Geschichte kirchlicher Zuordnung. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden Paderborner Fürstbischöfe mit der Sorge für das Magdeburger Gebiet betraut. 1821 regelte das von Papst Pius VII. erlassene Schreiben „De Salute Animarum“ schließlich, dass das „Kommissariat Magdeburg“ dem Bischof von Paderborn zur ständigen Verwaltung übergeben wurde.
Durch die Teilung Deutschlands im Jahr 1949 wurde der Kontakt zwischen dem Ostteil, dem erzbischöflichen Kommissariat, und dem Westteil des Erzbistums Paderborn schwieriger. Ab 1949 wurde ein zweiter Weihbischof mit Sitz in Magdeburg ernannt, der den Paderborner Erzbischof im Ostteil vertrat. Bis Mitte der 1950er Jahre gingen immer noch Neupriester aus dem Westen in das Kommissariat Magdeburg, um hier ihren Dienst zu tun. 1973 wurde mit Bischof Johannes Braun ein Apostolischer Administrator für das nun neu errichtete Bischöfliche Amt Magdeburg ernannt.
Suffraganbistum Magdeburg
Mit der Wiedervereinigung Deutschlands begann ein neues Kapitel: Kurz nach dem Mauerfall nahm das Diözesankomitee im Erzbistum Paderborn als Vertretung der Laien Kontakt zu den katholischen Laien im „Bischöflichen Amt Magdeburg“ auf. Der nächste Schritt war der 8. Juli 1994: Magdeburg wurde ein eigenständiges Bistum und dem Erzbistum Paderborn als Suffraganbistum zugeteilt. Diese lange historische Verbundenheit wurde mit einer Partnerschaft offiziell gemacht: Am 30. Oktober 1994 unterzeichneten der Magdeburger Bischof Leo Nowak und der Paderborner Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt eine Partnerschaftsurkunde.
Regelmäßige Treffen
Um die Partnerschaft mit Leben zu füllen, wurden konkrete Vereinbarungen getroffen: Die Liborius-Kapelle im Roncalli-Haus in Magdeburg und eine Wandtafel, die im Kreuzgang des Hohen Domes in Paderborn hängt, sind bleibende Zeichen der Verbundenheit. Gegenseitige Einladungen zum Liborifest und zur Wallfahrt des Bistums Magdeburg auf die Huysburg gehören ebenso zur Partnerschaft wie jährliche gemeinsame Sitzungen der Geistlichen Räte beider Bistümer. An den Tagungen der Priesterräte beider Bistümer nimmt jeweils ein Vertreter aus dem Priesterrat des Partnerbistums teil. Ebenso arbeiten die Bereiche des Erzbischöflichen Generalvikariates Paderborn und die Hauptabteilungen des Bischöflichen Ordinariats in Magdeburg, die Diözesan-Caritasverbände oder die Laiengremien zusammen.
Im Juli 2009 wurde vom Magdeburger Bischof Dr. Gerhard Feige und vom mittlerweile emeritierten Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker eine aktualisierte Vereinbarung unterzeichnet. Sie stärkte die bestehenden Kooperationen und machte die Pflege der Partnerschaft ganz offiziell zur „Chefsache“, indem sie in die Hände der Generalvikare gelegt wurde.
Quelle: Erzbistum Paderborn; Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134