Spenden-Ertrag des Frauenfestes 2024 Gelder für Hospiz und Labyrinth
Über 1.600 Euro kamen beim Frauenfest 2024 zusammen. Nun wurden die Spenden verteilt: an das Heinrich-Pera-Hospiz in Halle und das Lebendige Labyrinth im Kloster Helfta. Ein Spenden-Reisebericht.
Erscheinungsdatum: 19. August 2024
Von Bettina Albrecht, Claudia von Kleist und Rebekka Gewandt
Es ist 8 Uhr, wir sitzen im Auto. Unser erster Zielort heute ist das Kloster Helfta.
Als wir das letzte Mal dorthin fuhren, vor 8 Wochen, saßen wir in einem bis unter die Decke vollgeladenen VW-Bus. Darin alles, was es für die Ausstattung des Frauenfests im Kloster Helfta, das am 15. Juni 2024 stattfand, brauchte. Die 30. „Auflage“ dieses Sommerhighlights im Bistum Magdeburg feierten wir. Eine, die sich sehen lassen kann: Es kamen ca. 400 Menschen, um gemeinsam zu tanzen, zu singen, zu beratschlagen, zu beten, zu suchen nach dem, was auf dem großen Lebensweg der Menschheit und dem ganz individuellen stärkt.
Viele Gäste haben damals auch gespendet. 1.647,73 Euro insgesamt. Heute ist nun der Tag, an dem wir die Spenden überreichen.
Wir sind mit Barbara Striegel verabredet. Sie ist die Vorsitzende des Trägervereins des Lebendigen Labyrinths der kfd im Kloster Helfta. Ob sie schon da ist? Wir vermuten sie im Lebendigen Labyrinth. Näherkommend suchen wir Anzeichen ihrer Anwesenheit. Noch sehen wir sie nicht, dafür aber einen blühenden Sommergarten. Üppig und raumgreifend begrüßen uns die vielen Heilpflanzen und Sträucher.
Schatten im Leibraum
Dann hören wir Barbara Striegel. Sie telefoniert. Es geht um Rasenflächen rund ums Labyrinth, die gemäht werden müssen. Aha. Und da ist sie ja auch – an der schönsten Stelle des Lebendigen Labyrinths – in der Mitte, im sogenannten Leibraum, wo uns das göttliche Erbarmen empfängt (so ein Deutungsgedanke der Labyrinthinitiatorinnen). In der Tat – wir tauchen ein in eine Schatten spendende, kühle Oase und lassen die drückende Sommersonne draußen. Wie angenehm. Wir fühlen uns beschützt. Die Gedanken kommen zur Ruhe, wir genießen den Sommer. Noch ein paar Minuten länger, bitte….
Aber nun auch zurück zu dem, weswegen wir hier so schön sitzen: Wir überreichen unseren mitgebrachten Scheck in Höhe von 647,73 Euro des Frauenfest-Spendenbetrags. Das Geld soll die aufwendige und stetige Pflege des Labyrinths unterstützen. Es gehe um eine Fläche von ca. 1.400 qm, über und über bestückt mit schönen und wohltuenden Pflanzen, die stetig gepflegt werden müssen, so Striegel. Sie freut sich über die Finanzspritze.
Die Pflege des Labyrinthes ist keine leichte Aufgabe bei dieser Größe und den klimatischen Herausforderungen. Doch bisher fand sich immer ein Weg oder sollte es eher heißen: ein nächster Schritt auf der eindrücklichen, inzwischen 20-jährigen Weg-Geschichte dieses besonderen Ortes.
Fröhlich im Hospiz?
Wir setzen unsere Reise fort. Das Navi verrät uns: Bis zum Heinrich-Pera-Hospiz in Halle sind es vom Kloster Helfta 48 km. Gut 40 Minuten dauert unsere Fahrt. Wir finden einen Parkplatz und greifen fröhlich gelaunt zum Frauenfest-Scheck. Hier sollen 1.000 Euro der Spende Verwendung finden.
Moment! Sollten wir unsere ausgelassene Sommertags-Fröhlichkeit vielleicht noch ein wenig runterdimmen – schließlich betreten wir gleich ein Haus des zu Ende gehenden Lebens. Ein ganz anderer Ort als eben noch das blühende Sommerlabyrinth in Helfta.
Blühende Blumen im Hospiz
Zumindest blüht es hier auch – wir staunen über die prächtig bepflanzten Balkone, die die Zimmer der Gäste des Hospizes schmücken, wie uns wenig später die Leiterin des Hospizes Kathrin Dietl erläutert. Wir gehen mit ihr durch ein Haus, das 12 sterbende Menschen – Gäste, wie sie in den Hospizen heißen – aufnimmt und auf den letzten Schritten ihres irdischen Lebenswegs begleitet.
Neben der spezifisch palliativ-medizinischen Versorgung geht es vor allem um letzte wichtige Wünsche und die Erfahrung von Geborgenheit und Vertrauen für diese besondere Reise am Lebensende.
Ein demnächst von einer Künstlerin zu gestaltendes großes Fenster auf dem Flur des Hospizes soll diesen Eindruck verstärken. Die Pflegedienstleiterin Ramona Kaiser führt uns dorthin. Das Licht einer Kerze empfängt uns, mehr noch: eine Verbindung zwischen einem Gast, der erst in dieser Woche aus dieser Welt gegangen ist und uns, die wir hier innehalten.
Wir phantasieren vor dem noch glasklaren Fenster, wie dieser Raum künftig wirken wird, wenn helle Farben, einer Blüte gleich, ihm ein besonderes Licht geben. Und wir finden uns ganz plötzlich in je eigenen Grübeleien zum Leben im Allgemeinen, unseren persönlichen, möglichen Aussichten und Begrenzungen wieder. Ein besonderer Moment.
Stille Rückfahrt
Wir steigen anders in unser Auto, als wir kurze Zeit später losfahren. Stiller, aber nicht minder zuversichtlicher: Denn offensichtlich sind da immer wieder Menschen, die Lebenswege mitgehen und gestalten helfen. In Helfta, in Halle. Und beim Frauenfest im Kloster Helfta, wenn die Teilnehmer:innen mit einer Spende wichtige Lebensanliegen unterstützen.
Auch im nächsten Jahr wieder, dann wird das Frauenfest am 14. Juni 2025 gefeiert.
Weiterführende Links:
https://www.bistum-magdeburg.de/aktuelles-termine/nachrichten/frauenfest-im-kloster-helfta
Quelle: Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134