„Von lauwarmen Christen und furchtlosen Evangelisierern“
Vollversammlung des Katholikenrates tagt zum Verkündigungsdienst durch Laien
Erscheinungsdatum: 16. April 2024
„Die Verkündigung des Evangeliums ist der Sinn des gesamten kirchlichen Handelns“, leitete Patricia Erben-Grütz, die die Katholische Frauengemeinschaft im Katholikenrat vertritt, das inhaltliche Tagesthema ein. Sie sprach im Rahmen der Frühjahrsvollversammlung des Katholikenrates des Bistums Magdeburg am 13. April 2024 im Roncalli-Haus Magdeburg. Die Versammlung stand unter dem Motto „Von lauwarmen Christen und furchtlosen Evangelisierern“.
Dabei bezog sich Erben-Grütz auf einen Handlungstext des Synodalen Weges, der den deutschen Bischöfen den Auftrag erteilt hatte, zukunftsweisend zu überlegen, ob der Verkündigungsdienst im eigenen Bistum weiterentwickelt werden sollte. Wie kann dabei die Qualität des Verkündigungsdienstes gesichert werden? Welche weiteren Personengruppen können diesen Dienst übernehmen? Und welcher Unterstützungsangebote bedarf es dafür?
Arbeitsgruppe zu Laien-Verkündigung
Bischof Dr. Gerhard Feige hat für das Bistum Magdeburg für diesen Auftrag eine Arbeitsgruppe initiiert, die sich mit entsprechenden Fragestellungen beschäftigt hat. Zu den Autoren des daraus erwachsenen Positionspapiers gehören Priester Matthias Hamann und Diakon Thomas Pogoda. Beide erörterten in der Vollversammlung die Thematik im theologiegeschichtlichen Längsschnitt bzw. hinsichtlich einer Beauftragung von Getauften und Gefirmten (Laien) für den liturgischen Verkündigungsdienst. Das Evangelium könne somit durchaus in Wort-Gottes- als auch Eucharistiefeiern durch dafür qualifizierte Laien verkündet werden.
Dabei bezogen sich Pogoda und Hamann sowohl auf Themen, die in der Weltsynode behandelt werden, die im Oktober 2024 erneut tagt. Zugleich verwiesen sie auf ein Pilotprojekt im deutschsprachigen Raum, in dem beauftragte Laien in Gottesdiensten predigen und das Evangelium auslegen.
Weniger Priester – mehr Ehrenamtliche
Die Überlegungen der Referenten fanden bei den Zuhörenden breite Zustimmung und Anerkennung für die theologisch solide Vorarbeit. Der Katholikenrat hatte in seinen vormaligen Zusammenkünften auf die grundsätzliche Problematik der Aufrechterhaltung des seelsorglichen Kerngeschäftes angesichts immer größer werdenden Pastoralregionen und dem gleichzeitigen Rückgang hauptamtlichen Seelsorgepersonals aufmerksam gemacht.
Die anwesenden Vertreterinnen der Katholischen Frauengemeinschaft, Rebekka Gewandt und Annette Thaut, die eine Andacht zu Beginn und eine Ideenwerkstatt am Nachmittag mitgestaltet hatten, waren dankbar für das konstruktive Zusammenarbeiten zwischen den Mitgliedern der Vollversammlung des Katholikenrates.
Ob der Vorschlag der hiesigen Theologen zu einem Erfolgsprojekt einer schöpferischen Minderheit werden und auch die Schulseelsorge stärken würde, müsse man abwarten, resümierte Patricia Erben-Grütz. Potential dazu hätte er.
Fotos: Dagobert Glanz
Quelle: Pressestelle Bistum Magdeburg, presse@bistum-magdeburg.de; 0391-5961134