Vorbereitungsgottesdienst für Taufe, Firmung und Co.„Beim Beten fühle ich mich frei“

von Claudia von Kleist

An diesem Samstagvormittag im März 2025 herrscht in der fünften Etage des Roncalli-Hauses in Magdeburg eine ganz besondere Atmosphäre: Das Tageslicht fällt durch die großen Fenster und taucht den Raum in ein warmes, weiches Licht. Weit über 100 Menschen haben sich versammelt. Es ist ein Moment der inneren Einkehr und freudigen Erwartung. Bischof Gerhard Feige feiert diesen Gottesdienst für die 37 Bewerberinnen und Bewerber. Sie sind auf ihrem letzten Schritt vor der Taufe, Firmung, Eucharistie oder Aufnahme in die katholische Kirche.

Die Rührung in den Augen der Anwesenden ist zu sehen, als die Frauen und Männer von ihren persönlichen Erfahrungen berichten, von den Wendepunkten in ihrem Leben, die sie zu Gott geführt haben. Sie sind ein Zeugnis der Kraft des Glaubens und der Gemeinschaft. Die Geschichten, die an diesem Vormittag erzählt werden, sind so vielfältig wie das Leben selbst. Drei Beispiele:

 

"Ein Gefühl der inneren Freiheit und Geborgenheit "

Santino Jacob (15) wuchs ohne christlichen Hintergrund auf. Sein orthodoxer Freund eröffnete ihm neue Perspektiven und die Gespräche mit ihm weckten sein Interesse am Glauben. So begann er sich intensiv mit der Religion zu beschäftigen. Videos, Bücher und Diskussionen prägten seine Suche. Genau darin fand er Gott und fühlt sich seitdem bei ihm geborgen, wie er selbst sagt. Was ihm besonders gut tut, ist das eigene Gebet: „Es ist tröstlich zu wissen, dass mir immer jemand zuhört. Beim Beten fühle ich mich frei und das Gebet hilft mir als Kampfsportler vor meinen Wettkämpfen innere Ruhe zu finden.“ Abschließend betont er: „Jetzt fehlt mir nur noch die Taufe.“ Diese wird er gemeinsam mit seinem Cousin in der Osternacht empfangen.   

 

"Unerwartete Begegnungen, die den Weg zum Glauben geebnet haben"

Karin Hannebauer (73) erzählt von einem heftigen Schicksalsschlag, den sie vor fünf Jahren erleiden musste. Sie verlor ihren damals erst 49-jährigen Sohn. Kurz darauf musste ihr Mann ins Pflegeheim. Sie fühlte sich einsam und am Tiefpunkt ihres Lebens. Doch dann lernte sie ihre jetzige Patin beim Sport in einer Gymnastikgruppe kennen. Seitdem besucht sie mit ihr zusammen die katholischen Gottesdienste und den Gemeindenachmittag. Glücklich darüber sagt Karin Hannebauer: „Inmitten dieser schweren Zeit fand ich unerwartet Halt in einer Gemeinschaft, wo ich mich sofort aufgehoben und aufgenommen fühlte und in den Gesprächen und Gebeten Trost fand.“ Auch heute nehmen Hannebauer und ihre Patin gemeinsam zur Vorbereitung auf Hannebauers Konversion am Zulassungsgottesdienst teil und lauschen der Predigt des Bischofs.      

 

"Vom katholischen Glauben fasziniert" 

Thomas Cleve (63) berichtet, dass er schon immer vom katholischen Glauben fasziniert war. Es waren für ihn vor allem die katholischen Gottesdienste, die ihm feierlicher erschienen, aber auch das Kirchengebäude in seiner Heimat, das ihn froh machte, immer wenn er hereinkam. Eine neue aufgeschlossene Gemeinschaft erlebt er jetzt durch einen Heimwechsel in Aschersleben. Dort fühlt er sich vom Seniorenkreis gut aufgenommen und freut sich auf seine Aufnahme in die katholische Kirche.

Der Raum ist erfüllt von feierlicher Andacht und einem Gefühl der Zusammengehörigkeit, einer spürbaren Verbindung zwischen den Menschen und ihrem Glauben. Es ist ein Moment, der lange in Erinnerung bleiben wird, ein lebendiges Bild von der Kraft des Glaubens in unserer modernen Welt.

 

 

Quelle: Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134