Ermutigt zurück in Magdeburg
Bischof: Die Gespräche haben uns bestärkt
Bischof Gerhard Feige fühlt sich durch die Gespräche in den Ministerien des Vatikans und den Austausch mit Papst Franziskus bestärkt. Insbesondere hält er die vom Papst angedeutete Gewissensentscheidung mit Blick auf konfessionsübergreifende Abendmahlsfeiern für einen möglichen Lösungsansatz. In einem Gespräch mit Radio Vatikan stellte Feige fest, der Papst habe bei seinem Besuch in der lutherischen Gemeinde in Rom am Sonntag zwar richtig gesagt, dass er keine generelle gemeinsame Kommunion von Katholiken und Evangelischen erlauben könne, „aber dem Papst liegen ja vor allem die Einzelnen am Herzen, die Seelsorge. Da gibt er Ratschläge, wie Einzelne ihr Glaubensleben gestalten können, auch im Blick auf ein gemeinsames Abendmahl“.
Franziskus hatte bei seinem Besuch in der deutschsprachigen Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Roms unter anderem erklärt: „Das Leben ist größer als Erklärungen und Interpretationen. Beziehen Sie sich immer auf die Taufe: 'Ein Glaube, eine Taufe, ein Herr', so sagt uns Paulus - und daraus ziehen Sie die Konsequenzen. Ich werde nie wagen, eine Erlaubnis zu geben, das zu tun, weil das nicht meine Kompetenz ist. Eine Taufe, ein Herr, ein Glaube. Sprecht mit dem Herrn und geht weiter. Mehr wage ich nicht zu sagen.“
Bischof Feige hielt sich während der vergangenen Woche gemeisam mit 66 weiteren deutschen Orts- und Weihbischöfen zum Ad-limina-Besuch in Rom auf. Feige führte dort Gespräche im kirchlichen Einheitsrat, unter anderem über den Umgang mit dem Reformationsjubiläum 2017 und mit gemischtkonfessionellen Ehen. Er fahre gestärkt nach Deutschland zurück: „Ich bin sehr froh, weiß aber auch um die Schwierigkeiten, die es nach wie vor gibt; weiß auch, dass Ökumene immer von Personen abhängt, dass es Höhen und Tiefen gibt.“
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