Nachruf
Gott, der gütige Vater, hat am Mittwoch, dem 4. Februar 2015, seinen treuen Diener, Herrn Pfarrer Albert Stitz im Alter von 85 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.
Albert Stitz wurde am 22.06.1929 in Birkungen (Kreis Worbis) im Eichsfeld geboren. Bereits ein Jahr später ziehen seine Eltern um, so dass er mit seinen vier Geschwistern in der Stadt Merseburg und der katholischen Pfarrgemeinde St. Norbert groß wird. In Merseburg besucht er zunächst die katholische Volksschule, dann das staatliche Domgymnasium und legt dort 1947 die Reifeprüfung ab.
Schon als Schüler entschließt er sich, Priester zu werden. Philosophie und Theologie studiert er in Bad Driburg, München und Paderborn. Die Ausbildung zum Priester und Seelsorger setzt er im Mai 1952 im neu eingerichteten Erzbischöflichen Priesterseminar auf der Huysburg fort; dort wird er auch zum Diakon geweiht. Am 22.03.1953 empfängt er gemeinsam mit Viktor Krause und Bruno Lange in der Propsteikirche St. Sebastian in Magdeburg die Priesterweihe; ein wenig auch stolz darauf, dass es die erste Priesterweihe in Magdeburg seit der Reformation ist. Dankbarkeit für Gottes Berufung verrät sein Primiz-Spruch aus Psalm 8: Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst,* des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott,* hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
Seinen priesterlichen Dienst nahm Albert Stitz als Vikar in Tangermünde auf: Mit Fahrrad und Motorrad hin zu den Ostflüchtlingen auf den altmärkischen Dörfern, voller Eifer und Glaubensmut. Nach drei Jahren wurde er Kuratus in Wippra - Lebens- und Arbeitsbedingungen ähnlich - und weitere drei Jahre später Vikar in der Pfarrei Zahna. 1965 schickte ihn Weihbischof Friedrich Maria Rintelen in die Kuratie Güterglück; 1970 vertraute er ihm die Pfarrvikarie „Maria Königin“ in Bad Lauchstädt an. Die Pfarrei St. Joseph in Wolmirstedt übernahm er als Pfarrer 1978 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1996. Dank und Stolz erfüllte ihn, als ein „Sohn“ seiner Gemeinde in der Wolmirstedter Kirche die Primiz feiern konnte. Wie viele ältere Priester empfand er zunehmend Verunsicherung in seinem traditionellen Glaubensvollzug und seelsorglichen Wirken, ausgelöst durch die Veränderungen und Strömungen im kirchlichen und weltlichen Umfeld, speziell nach der politischen „Wende“.
Als Pensionär wohnte er in Magdeburg und übernahm in den Gemeinden gern priesterliche Dienste. Im vergangenen Jahr konnte er in großer Dankbarkeit das Diamantene Priesterjubiläum feiern.
Pfarrer Albert Stitz war ein engagierter Seelsorger, der für Christus, die Kirche und die ihm anvertrauten Menschen da sein wollte. In großer Treue zur Kirche und ihrer Lehre war er eifrig bemüht, Menschen zu Christus zu führen. Die Feier der Eucharistie war für ihn die Mitte seines priesterlichen Lebens und Wirkens.
Gut vorbereitet hat er sein Leben nach kurzer Krankheit bewusst und entschlossen in die Hände seines Schöpfers zurückgegeben. Zuletzt am Lichtmesstag sprach er mit dem greisen Simeon sein „Nunc dimittis“, Nun entlässt du Herr ... Der allmächtige Gott vergelte seinem treuen Diener alle Mühen und schenke ihm das Leben in Fülle. Er selbst bittet „um das Almosen des Gebets“.
Franz Stitz | Thomas Kriesel
Das Requiem für unseren verstorbenen Mitbruder feiern wir am Do, 12.02.2015, um 13:30 Uhr in der Kathedralkirche St. Sebastian in Magdeburg. Die Beerdigung findet anschließend auf dem Neustädter Friedhof (Magdeburg, Lübecker Straße) statt. Priester und Diakone sind eingeladen, das Requiem und die Beerdigung in Chorkleidung mitzufeiern. Danach sind alle eingeladen zu Kaffee, Imbiss und Begegnung im Roncalli-Haus.
Lasst uns unseres verstorbenen Mitbruders im Gebet und bei der Eucharistiefeier gedenken.
Magdeburg, den 6. Februar 2015
Raimund Sternal
Generalvikar