Antwort auf die Fragen zur Familiensynode übergeben
Magdeburg (pbm) – Der Fachbereich „Pastoral in Kirche und Gesellschaft“ hat das Ergebnis der Umfrage zur Familiensynode im Bistum Magdeburg der Deutschen Bischofskonferenz übermittelt. An der Beantwortung der Fragen beteiligten sich in der Diözese 18 Personen, darunter Einzelpersonen, Ehepaare und Vertreter von Familienbund, Katholikenrat und mehreren Bildungseinrichtungen.
Die Ursache für die geringe Beteiligung sehen die Verfasser des Berichts in überladenen Fragen, unverständlichen Begriffen und der zu knappen Zeit für die Beantwortung. Dennoch, heißt es im Text, „wurde bei Zusammenkünften über die Inhalte engagiert gesprochen und die Gläubigen erhoffen sich von der Synode ermutigende Aussagen zum Leben in Familien sowie weitere Schritte zu einem bejahenden Umgang der Kirche mit Menschen, die eine Ehe nicht ihr Leben lang gemeinsam führen können“.
Wie es in dem Papier weiter heißt, sieht sich die Kirche im Bistum Magdeburg trotz eines weitgehend konfessionslosen Umfeldes als Unterstützerin und Wegbegleiterin von Familien und müsse angesichts der gesellschaftlichen Lage darauf achten, „nicht selbst schwer erfüllbare Forderungen an Familien zu stellen“. Dies gelte auch mit Blick auf das Ehe-Ideal. Statt überhöhter kirchlicher Aussagen sei das gelebte Zeugnis von Christen entscheidend.
Konkret heißt es dazu: „Auch wenn Kirche die christliche Ehe als Hochform der Partnerschaft zwischen Mann und Frau ansieht und im Bund zwischen Mann und Frau ein Zeichen für die unverbrüchliche Treue Gottes zu seinem Volk erkennt, muss sie künftig stärker die Herausforderungen und Schwierigkeiten des konkreten Alltags wahrnehmen und zugestehen, dass auch Christen aneinander schuldig werden. Zudem müssen kirchliche Verlautbarungen deutlich machen, dass Gott in seiner Treue auch und gerade dort nah bleibt, wo Menschen in ihrem Wunsch nach Liebe, Treue und einer lebenslangen Beziehung scheitern. Aufgabe der Ehe- und Familienpastoral ist es, Stärkung, Ermutigung, Trost und konkrete Hilfen in einer Balance zwischen Ideal und Realität zu geben. Dabei ist die Familie als erster Ort der Verkündigung ernst zu nehmen. Insgesamt vermissen wir in dem Abschlussdokument „Relatio Synodi“ und in der Umfrage das Zutrauen in die Fähigkeit des Einzelnen, sein Leben gut zu gestalten, sowie einen Hinweis auf die persönliche Gewissensfreiheit. Gerade in einem Umfeld, in dem sich die wenigsten an kirchliche Vorgaben gebunden fühlen, kann Kirche nur Gesprächspartnerin sein, wenn sie Menschen in ihren Entscheidungen ernst nimmt. Gleichzeitig kann und soll sie die Menschen in der Gewissensbildung unterstützen und in der Entscheidungskraft stärken.“
Am Ende nennen die Verfasser einige konkrete Erwartungen aus dem Bistum Magdeburg an die in Rom tagenden Bischöfe: So erhoffen sie weitere Schritte, um die Diskriminierung Homosexueller zu überwinden. Sie appellieren „nachdrücklich dafür, bei den Beratungen über den Kommunionempfang nach Scheidung und Wiederheirat zu verdeutlichen, dass die Eucharistie ein Sakrament der Stärkung ist, das die Gegenwart Christi bezeugt – und darum für alle Christen da ist, die Gottes Nähe, Trost und Wegbegleitung suchen“. Und sie „erwarten eine weitere Stärkung der Kirche vor Ort“, was bedeute, „dass nicht alle Entscheidungen zu Ehe und Familie auf der Ebene der Bischofssynode in Rom getroffen werden müssen, sondern die Bischöfe bei ihren Beschlüssen und Handreichungen den Kontext der Ortskirche berücksichtigen können“.
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