Vortrag in Halle stieß auf gute Resonanz
Halle (pbm) – Die lateinamerikanische Prägung von Papst Franziskus stand im Zentrum einer Vorlesung im Audimax der Martin-Luther-Universität am Montag in Halle. Margit Eckholt, Theologie-Professorin in Osnabrück und Beraterin der deutschen Bischöfe zu Lateinamerika, vermittelte rund 200 Teilnehmern ein gut fassbares Bild der Kirche im Heimatland des Papstes, der ihn prägenden Formen der Befreiungstheologie und seiner engen Verbundenheit mit dem argentinischen Volk und seiner Geschichte.
Was Franziskus in seiner Heimat erlebt hat – die Armut vieler Menschen, die Leiden während der Militärdiktatur, die Zerrissenheit der Gesellschaft und der Kirche – dass alles habe ihn zu einem „Papst des Volkes“ gemacht. Es habe ihn stark geprägt, so Eckholt, und es sei wichtig, um ihn heute als Papst zu begreifen.
Besonders in Anlehnung an die argentinische Ausprägung der Theologie der Befreiung fordere er immer wieder eine Kirche an der Seite der Menschen: Bischöfe, Priester und Laien, die zu den Menschen gehen, die mit den Menschen gehen und sich einmischen; sie sollen auf die Menschen schauen und erkennen, wie sie leben und was ihnen wichtig ist. Laut Eckholt hat die Theologie der Befreiung, die ihren Ursprung im 2. Vatikanischen Konzil hat, mit Papst Franziskus in Lateinamerika eine neue Dynamik gewonnen, „einen neuen Frühling“.
Zu der Veranstaltung im halleschen Audimax hatten das Institut für Katholische Theologie der Universität und die Akademie des Bistums Magdeburg eingeladen. Es war die erste Vorlesung der neuen Reihe „Leuchtfeuer“, mit der die Gastgeber Orientierung geben möchten und zu der sie einmal im Jahr einladen wollen. Umrahmt wurde der Vortrag von lateinamerikanischer Gitarrenmusik, im Anschluss waren alle Gäste bei einem kleinen Imbiss noch zum Verweilen und zum Gedankenaustausch eingeladen. Auch davon wurde rege Gebrauch gemacht.
