Den Nächsten entdecken
Bischof wünscht mehr Einsatz aller Christen für Notleidende
Zu verstärktem Einsatz für Menschen die von Hunger, Gewalt und Ungerechtigkeit ausgebrannt werden hat Magdeburgs Bischof Gerhard Feige aufgerufen. Beim zentralen ökumenischen Gottesdienst des Katholikentags ermunterte er am Freitag Christen aller Konfessionen, sich anrühren zu lassen: „Schauen wir genau hin und handeln wir so, dass wir zu Nächsten derer werden, die in Not sind. Und tun wir das gemeinsam – über alle konfessionellen Grenzen hinweg, um Gottes und der Menschen willen.“
In Anlehnung an das Gleichnis vom barmherzigen Samariter kritisierte der Bischof in der überfüllten Nikolaikirche alle, die die Gebote Gottes nach ihrem eigenen Gutdünken auslegen. Erst jüngst hätten ihm zwei Christen erklärt, Nächstenliebe gelte der Familie, dem Nachbarn, dem eigenen Gemeinwesen; jede „Übernächstenliebe und Fernstenliebe“ sei Ausflucht und Illusion. Das, so Feige, könne man eigentlich nur noch mit dem Satz überbieten: „Jeder ist sich selbst der Nächste.“
Liebe, erklärte der Bischof, gehe über die Grenzen von Herkunft und Zugehörigkeit hinaus, „Liebe öffnet das Herz“.