Christen sollen sich einmischen
Ökumenischer Himmelfahrtsgottesdienst in Magdeburg
Beim Magdeburger Kirchentag auf dem Weg haben Bischof Gerhard Feige und Bischöfin Ilse Junkermann die Christen zur Einheit aufgerufen. Nach einer "unsäglichen Trennungs- und Entfremdungsgeschichte" bräuchten sie einander, "um zur Fülle des christlichen Zeugnisses zurückzufinden", sagte Feige am Donnerstag in einem Gottesdienst zum Fest Christi Himmelfahrt. In Anspielung auf das biblische Kirchentagsmotto "Du siehst mich", rief Junkermann die Christen auf, ihren Blick auf die Menschen zu richten, "die so oft übersehen werden oder an denen man lieber vorbeisieht".
In einer Dialogpredigt beider Bischöfe betonte Feige, Martin Luther stelle auch für Katholiken eine theologische Herausforderung dar. Die katholische Kirche habe viele Impulse aufgenommen, die von der Reformation angestoßen worden seien. Der Bischof des Bistums Magdeburg nannte"«die erneute Aufmerksamkeit für die Heilige Schrift und die Beteiligung aller Getauften am Leben der Kirche". Junkermann sagte, auch die Protestanten hätten "bei ihren katholischen Geschwistern manches neu schätzen gelernt". Die mitteldeutsche Bischöfin führte die "reiche und vielfältige katholische Frömmigkeit" etwa bei Exerzitien, Pilgern und Stundengebet an.
Feige ermunterte die Christen, sich einzumischen "für eine Kultur der Aufmerksamkeit gegen rechts- und linksextreme Tendenzen, für den Sonn- und Feiertagsschutz oder für mehr Beteiligung an den Wahlen". Es sei auch die extreme Entkirchlichung im Osten Deutschlands, die dazu dränge, gemeinsam zu handeln. | kna || Foto: ekm