Großtuerei war ihm fremd
Nachruf auf Pfarrer i. R. Günter Czernik
Der barmherzige Gott hat am Sonntag, dem 12. Februar 2017, seinen treuen Diener, Pfarrer i. R. Günter Czernik im Alter von 90 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.
Pfarrer Günter Czernik wurde am 15. Juni 1926 in Kattowitz geboren. Als 18-jähriger musste er sich als Soldat im Zweiten Weltkrieg beteiligen. Als Verwundeter kehrte er zurück. 1946 konnte er in Hannover in einem Übungskreis für Kriegsteilnehmer das Abitur ablegen. Anschließend studierte er Theologie in Paderborn und Tübingen. Nach dem Abschluss seiner Studien wurde er am 25. März 1952 in Paderborn zum Priester geweiht und dann im Ostteil des Erzbistums Paderborn eingesetzt.
Stationen seines priesterlichen Dienstes waren zunächst Belgern und Magdeburg, St. Agnes. 1953 wurde er Pfarrvikar in Giesenslage. In der Altmark war es ihm besonders wichtig, die Christen in der Zerstreuung zusammenzuführen, ihnen Gemeinschaftserlebnisse zu vermitteln, ihren Glauben zu stärken und mit ihnen lebendige Gottesdienste in einfachen Verhältnissen zu feiern. Diese seelsorglichen Anliegen nahm er auch mit nach Calbe (Saale). Von 1969 bis 1991 war er Pfarrer in der dortigen St. Norbert-Gemeinde. In Calbe hat er auch die Zeit der politischen Wende intensiv mitgestaltet. Als er nach 22-jährigem Wirken in der dortigen Gemeinde in den Ruhestand versetzt wurde, kam er nach Schönebeck, wo Pfarrer Czernik noch tatkräftig bis 1997 in der Mariengemeinde mitwirkte. Danach lebte er als Pensionär in Briesen und in Frankfurt (Oder).
Pfarrer Czerniks Anliegen war es, sich intensiv und konsequent an der Botschaft Jesu auszurichten. In der Praxis kirchlichen Lebens waren ihm alle Formen von Veräußerlichung, von Großtuerei und Vollmundigkeit ein Dorn im Auge. Persönlich war er um einen schlichten Lebensstil bemüht. Er wollte mit seinen Kräften dazu beitragen, dass die Kirche den Glauben an Jesus Christus glaubwürdig und einladend verkündet und lebt. Eine tiefe Liebe zum Evangelium hat sein Leben durchzogen. Die Verheißung der Frohbotschaft Jesu vom „Leben in Fülle“ blieb ihm immer eine große Hoffnung. Diese Hoffnung erfüllt sich jetzt an dem Verstorbenen. Viele Mitmenschen, Freunde und Bekannte, bleiben Günter Czernik über den Tod hinaus in Liebe und im Gebet dankbar verbunden.