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Gutes tun, dann bewegt sich was

Feierwochenende zum 25-jährigen Bestehen des Don-Bosco-Zentrums in Magdeburg-Nord

Fröhlich sein, seine Pflichten erledigen und dem Nächsten Gutes tun – das ist Don Boscos „Rezept“ zum Heiligwerden. „Ist doch ganz einfach oder?“, meint zumindest Kerstin Wentzek im Theaterstück „Mensch, Don Bosco!“. Die Bühnencollage mit prägnanten Lebensstationen des Heiligen wurde zum 25-jährigen Jubiläum des Don-Bosco-Zentrums (DBZ) in Magdeburg uraufgeführt.

Ein ganzes Wochenende lang wurde hier gefeiert: die leidenschaftliche Arbeit der Don-Bosco-Schwestern, die fröhliche Atmosphäre im Kinder- und Jugendzentrum und der gelebte Glaube im Sinne Don Boscos. Das Haus war für Kinder, Jugendliche, Ehemalige und deren Familien geöffnet. Es gab verschiedene Aktionen zum Mitmachen, Erzählen oder Zuhören. Mit einem Graffiti-Künstler gestalteten Interessierte einen Teil der Außenmauer am DBZ – jetzt lädt  ein farbenfroher Schriftzug dazu ein, im Milchweg 29 mit Herz und Verstand Gemeinschaft zu erleben.

Im Theaterstück „Mensch, Don Bosco“ ließ ein Künstlerduo, bestehend aus Ina Friebe und Kerstin Wentzek den italienischen Ordensbegründer lebendig werden. Sie spielten Szenen aus Norditalien im 19. Jahrhundert nach und brachten allen Gästen die Grundzüge von Don Boscos Pädagogik bei – dabei durften Musik und einige seiner Lebensereignisse nicht fehlen. Auf die Bühne kam nicht nur Don Boscos Leben, sondern auch seine Verbindung zu Maria Mazzarello. Immerhin wurde das Jubiläum des DBZ gefeiert, in dem Don-Bosco-Schwestern wirken. Sie berufen sich auf Maria Mazzarello, die 1872 mit Don Bosco die Schwesterngemeinschaft „Töchter Marias, der Hilfe der Christen“ begründete.

„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“ - einer der bekanntesten Sprüche Don Boscos, der seine wichtigsten Grundhaltungen zusammenfasst. Das Fest im Magdeburger Norden stand neben offiziellen Grußworten und Blumensträußen vor allem unter dieser Prämisse: zusammen spielen, lachen, Geschichten erzählen oder tanzen. Und die Schwestern mittendrin. Schwester Lydia, Schwester Bernadette und Schwester Christina hatten zwar alle Hände voll zu tun, aber ganz nebenbei ein offenes Ohr für unzählige Gäste. Auch von Fern kamen Don-Bosco-Schwestern und übermittelten ihre Glückwünsche, stellvertretend für die Generaloberin aus Rom und der Provinizalleitung. Während des Festivals gab das DBZ in einer Ausstellung einen Einblick in die Veranstaltungen der letzten 25 Jahre: Discoabende oder Ausflüge und Fahrten, sportliche Erfolge.

Das Festival war vielfältig, doch verbunden hat im Besonderen eines: Dankbarkeit für ein Vierteljahrhundert erfolgreiche Herzensbildung, die an Kinder und Jugendliche vermittelt wurde. Vielen von ihnen fehlt es Zuhause an Aufmerksamkeit, manche wurden schon früh mit familiären Problemen konfrontiert. Das DBZ bietet ihnen Raum, eigene Talente kennenzulernen, Wertschätzung zu erfahren und in einem geschützten Raum Gemeinschaft zu lernen. 

Auch gegenüber der Stadt Magdeburg sind die Don-Bosco-Schwestern dankbar. Oberbürgermeister Lutz Trümper war zum dritten Mal in der Kinder- und Jugendstätte dabei und bedankt nun sich für die langjährige, wunderbare Arbeit. „Schwester Lydia ist eine, die etwas drauf hat – die bewegt was!“ Davon ist nicht nur der Politiker überzeugt. Zum Don-Bosco-Festival wird die Leiterin des DBZ mit Danksagungen überschüttet. Sie ist bereits seit über 26 Jahren in Magdeburg tätig und hat das DBZ 1993 gegründet. 

Egal, ob wild zu Popmusik getanzt wird oder jemand zum Billardspielen fehlt, Schwester Lydia ist zur Stelle. Neben den Freizeitangeboten sind die Schwestern als Ansprechpartner für ihre Schützlinge da – sie wohnen neben der St. Mechthild-Kirche im Pfarrhaus. Mittlerweile hat sich in Kooperation mit Jugendclubs und Schulen in der Umgebung ein Netzwerk gebildet, um Problemsituationen von Kindern und Jugendlichen schnell und konstruktiv zu klären und gemeinsam Lösungen zu finden.

Wie es sich anfühlt, mit einem Edelstein verglichen zu werden, fragt Bischof Dr. Gerhard Feige im Dankgottesdienst. Don Bosco meinte, jedes Kind, jeder Jugendliche sei wie solch ein kostbarer Stein. Man muss ihn nur vom Boden aufheben und gegen die Sonne halten, um seine Farben und Schönheit glänzen zu sehen. Von dieser Zusage Don Boscos sei die Arbeit der Schwestern stets geprägt gewesen, bestätigt der Bischof: „Das Don-Bosco-Zentrum ist ein Ort, an dem es Menschen gut meinen und eine Ahnung von Gottes Liebe vermitteln“. Bischof Feige erklärt weiter, die von Don Bosco gewünschte Freude sei „nicht auf Knopfdruck herbeizuführen“. Johannes Bosco und Maria Mazzarello kannten vielmehr das Geheimnis der Freude: sie wussten sich von Gott geliebt wie ein Kind. Nicht in einer kindischen, aber kindlichen Weise, denn auch Erwachsene sind verletzlich. Es bleibt der Rat, „Gott gegenüber Kind zu bleiben“. Wer das zulässt, lebt wie Don Bosco und Maria Mazzarello.

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