Krieg um die Bodenschätze stoppen
Papst Franziskus ruft zum Gebets- und Fastentag für den Frieden in der Demokratischen Republik Kongo und im Süd Sudan auf
Papst Franziskus ruft zum Gebets- und Fastentag für die Krisenregionen im Kongo und Süd Sudan auf. In den beiden Ländern haben sich in letzter Zeit die politischen Krisen verschärft und die Gewalt zugenommen.
Francois-Xavier Maroy Rusengo, ist einer der Menschen, der schon lange für den gesellschaftlichen und politischen Frieden in kriegsgebeutelten Gebieten kämpft. Der Erzbischof von Bukavu in der DR Kongo kritisiert und spricht seit Jahren Missstände in seinem Heimatland an und nimmt dabei auch persönliche Gefahren in Kauf.
Der Erzbischof war schon einmal zu Gast im Bistum Magdeburg. Seine zentralen Botschaften aus einer Rede im EU-Parlament problematisieren die steigende Zahl von Binnenflüchtlingen und Menschen die außerhalb der Staatsgrenzen Kongos nach Sicherheit suchen.
Insgesamt mehr als vier Millionen haben, nach Angaben des Norwegischen Flüchtlingsrates, im Kongo 2016 ihre Heimat verlassen. Eine der Fluchtursachen ist für den Erzbischof der Konflikt um die Mineralien, zwischen den Rebellen aus dem Kongos und denen der Nachbarländer.
Der Reichtum der natürlichen Ressourcen ist „zu einem Fluch geworden“ formuliert Rusengo. Das Land werde durch die Konfliktparteien gewollt instabil gehalten, um die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zu rechtfertigen und Gewalt zu legitimieren.
Politische Instabilität im Kongo ist für den Erzbischof ein weiterer Faktor. Die fehlende Demokratie in seinem Heimatland wird zur „politischen Sackgasse“ und ist für ihn die Hauptursache der Migrationsbewegung. Die politische Ohnmacht der Bevölkerung oder die Verfolgung einzelner Bevölkerungsteile treibt sie zur Flucht ins Ausland, mit dem Ziel Europa.
Rusengos Worte richten sich an die Regierungen, denn obwohl im Kongo mehr als vier Millionen Menschen aus ihrer Heimat geflüchtet sind, ist die internationale Aufmerksamkeit für dieses Problem klein. Der kongolesische Erzbischof nennt es eine „ stille und unsichtbare Tragödie“, da weder Flüchtlingslager für die Vertriebene vorhanden sind, noch die Gewalt an den Flüchtlingen geächtet wird.
Hilfe für die Heimatlosen wird getragen durch die „ Solidarität innerhalb der Bevölkerung“ wie es Rusengo formuliert. Unterbringungen der Flüchtlinge sind meist die Häuser von Verwandten und das wenige Essen was den Menschen bleibt wird untereinander aufgeteilt. Organisationen wie „Justice et Paix“ unterstützen mit dem Notwendigsten: Essen und Wasser. Rusengos Ziel für Kongo und für Afrika ist es eine Perspektive zu gestalten. Er will das, „Wachstum und die Dynamik der afrikanischen Bevölkerung“ nutzen um eine hoffnungsvolle Zukunft zu bauen.
Dadurch könne „die unerlaubte Ausbeutung der Bodenschätze“ gestoppt und die Migrationsströme“ aus dem Kongo verringert werden. (TK)
Die ganze Rede finden Sie hier.
Auch in Togo wird für Afrika gebetet. Den sehr persönlichen Bericht von Pfarrer Kudla lesen Sie hier. Bericht