Es geht los
Mauerabriss am Petriförder in Magdeburg
Die Abrissbagger sind angerückt, um sehr behutsam die Mauer am Lutherturm abzureißen. Denn hier wird ein Durchbruch zum Petriförder entstehen. Dieser Moment ist ein ganz besonderer für den Prämonstratenser Orden in Magdeburg, denn der Abriss der alten Mauer, die in diesem Bereich nicht Teil der historischen Stadtmauer ist, signalisiert zugleich einen Neubeginn.
Der Durchbruch wird zukünftig als Einfahrt für die Baufahrzeuge genutzt werden. Zwischen Petri- und Wallonerkirche entsteht bis Mitte 2020 ein neues Kloster für den Orden. Pater Clemens und seine Mitbrüder freuen sich.
Der Klosterneubau fügt sich in das Projekt der „Ökumenischen Höfe“ ein, durch das ein altes Magdeburger Stadtquartier mit historischen Bestandteilen für die Öffentlichkeit wieder zugänglich und nutzbar gemacht wird. Zwei evangelische Gemeinden, eine katholische Gemeinde, die evangelische und katholische Studentengemeinde, die europäische St.-Norbert-Stiftung und der Prämonstatenserkonvent Magdeburg wirken dabei in ökumenischer Eintracht zusammen zum Wohle der Allgemeinheit.
Durch den Klosterneubau wird insbesondere – ausgerechnet neben dem sogenannten Lutherturm – ein alter Zugang durch die Stadtmauer zur Elbe hin wieder geöffnet und öffentlich begehbar gemacht. „Weitere spannende Schritte werden folgen – mehr wird aber heute noch nicht verraten“ – so Pater Clemens OPraem, Prior des Magdeburger Prämonstatenserkonventes: „Und dazu brauchen wir noch viele, die uns finanziell unterstützen, neben den öffentlichen Fördermitteln für Denkmalschutz und anderen. Denn das Bistum Magdeburg kann so ein Projekt finanziell nicht stemmen. Dazu brauchen wir Katholiken in der Diaspora solidarische Hilfe aus anderen Regionen der katholischen Kirche. So unterstützt etwa schon das Bonifatiuswerk in Paderborn den Klosterbau mit 10 Prozent der Baukosten.
Es soll laut Dölken ein Angebot entstehen, das sich an die gesamte Magdeburger Gesellschaft richtet. Nach Angaben des Ordensmanns ist ein Projekt in dieser Art deutschlandweit einzigartig
Mit Sorge nahmen die Prämonstratenser hingegen den Fund einer 250 Kilogramm Fliegerbombe am Petriförder zur Kenntnis. Durch den niedrigen Wasserstand der Elbe wurde die Bombe aus dem 2. Weltkrieg entdeckt und konnte durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft werden. Dazu mussten 5000 Magdeburgerinnen und Magdeburger im Umkreis von 500 m ihre Wohnung verlassen.
(pbm/KANN/cd)