Mauerfall zwischen den Konfessionen
Die Mauer zwischen altem Gemeindehaus von St. Petri und Gebäude der Altstadtgemeinde fällt
Mit sichtbaren Schritten geht die Entwicklung der „Ökumenischen Höfe“ voran: die zwei Meter hohe Mauer zwischen der katholischen St. Augustinusgemeinde und der evangelischen Altstadtgemeinde ist gefallen. Es ist eine symbolische wie auch konkrete Aktion zwischen den Konfessionen – eine Mauer mehr ist verschwunden und lädt dazu ein, auch andere Konfliktthemen und Vorurteile zu beseitigen.
Nachdem Gottes Segen von beiden Konfessionen erbeten wurde, konnte der Abrissbager innerhalb weniger Minuten und für alle sichtbar die störende Mauer abtragen. Pfarrer Thoralf Thiele von der evangelischen Altstadtgemeinde freute sich, dass die verschiedenen Gemeinden auf dem Areal an der Neustädter Straße endlich „mehr zugewandt als Rücken an Rücken“ Nachbarn sein können. Auch Pater Clemens Dölken, Prior des Klosters und Pfarrer der katholischen Pfarr- und Studentengemeinde, und Pater Michael Stern vom Prämonstratenserorden gaben den Abriss mit einem „Daumen hoch“ frei. Durch den Fall der Mauer könnten alle nur gewinnen – auf dem offenen Gelände zwischen Augustinusgemeinde, Altstadtgemeinde und evangelisch-reformierter Gemeinde haben die Konfessionen die Möglichkeit, über die einzelnen Höfe und Quartiere aufeinander zuzugehen.
Die alte, marode Mauer zwischen dem alten Gemeindehaus von St. Petri und dem Gebäude der Altstadtgemeinde hatte bisher drei Eigentümer. Jetzt können die Projektbeteiligten der „Ökumenischen Höfe“ gemeinsam auf zukünftige Vorhaben wie eine Sozialstation für demente Bewohner oder einen „Garten der Sinne“ schauen.
Auf den symbolträchtigen Tag des Mauerfalls fiel außerdem das Gedenken an den Heiligen Augustinus, der als Patron der katholischen Pfarrgemeinde und der evangelischen Wallonerkirche sowie einer der beiden Ordensväter des Prämonstratenserodens alle Kirchen verbindet. Bei anschließendem Kaffee und Kuchen wurde ebenfalls ein Jubiläum gefeiert: Pater Clemens hatte vor genau 40 Jahren sein klösterliches Gelübde abgelegt.