Eine starke Gruppe
Treffen zwischen Landesregierung und Kirchen in Sachsen
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt zu einem ersten Gespräch mit sechs Bischöfen der beiden großen Kirchen getroffen. Zu dem Treffen in der sächsischen Staatskanzlei sind der Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt und der Magdeburger Bischof Gerhard Feige nach Dresden gekommen. Für die Evangelische Kirche nahmen Bischof Carsten Rentzing von der Evangelisch-Lutherischen-Landeskirche Sachsens, Bischof Markus Dröge von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und für die erkrankte Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, saß Regionalbischof von Halle, Dr. Johann Schneider mit am Tisch. In dem Gespräch mit dem Regierungschef gab es einen regen Austausch zu verschiedenen aktuellen Themen gehen.
„Auch wenn unser Anteil an Sachsen sehr gering ist“, so Bischof Feige, „so haben wir doch reges Interesse an der Entwicklung des Bundeslandes." Das letzte Treffen zwischen Kirchenvertretern und sächsischer Landesregierung liegt schon viele Jahre zurück. Umso erfreuter zeigte sich Feige, dass die neue Regierung auf diese Gespräche Wert legt und sie in zwei Jahren wiederholen will.
„Wir wollen uns gemeinsam für den Zusammenhalt in der Gesellschaft einbringen und darauf hinwirken“, sagte der evangelische Landesbischof Carsten Rentzing nach der zweistündigen Begegnung in der Dresdner Staatskanzlei. Als "Zukunftsaufgaben für dieses Land" nannte er die Bereiche Integration und Bildung.
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) würdigte die Kirchen in Sachsen mit ihren über 900.000 Mitgliedern als „starke Gruppe“, die sich „in vielfältiger Weise einbringt“ im sozialen Bereich, in den ländlichen Regionen sowie in der Kinder- und Jugendarbeit: „Die Kirchen tragen dazu bei, dass Sachsen ein lebenswerter Freistaat ist, in dem gesellschaftlicher Zusammenhalt gelebt wird.“
Weitere Gesprächsthemen waren der ländliche Raum, für den sich beide Seiten verstärkt einsetzen wollen, sowie ethische Fragen zum Beginn und Ende des Lebens, medizinischer Fortschritt und Digitalisierung. Ein solches Spitzentreffen hatte zuletzt 2011 stattgefunden. Es nahmen alle Bischöfe teil, deren Bistümer oder Landeskirchen Gebietsanteile in Sachsen haben.