Verantwortung hat viele Gesichter - gemeinsam Kirche sein
Regionalkonferenz der Hauptamtlichen Mitarbeiter aus den Dekanaten Egeln/Halberstadt
Der lichtdurchflutete Saal im fünften Stock des Roncalli-Hauses ist an diesem Vormittag gut gefüllt. Hauptamtliche Mitarbeiter vom Kirchenmusiker bis zum Gemeindereferenten und Priester aus den Dekanaten Egeln/Halberstadt sind zur letzten von vier Regionalkonferenzen des Bistums Magdeburg gekommen, die sich mit neuen Ideen der Pfarreigestaltung befassen. Das stärkere Bewusstsein des gemeinsamen Priestertums und die sinkende Zahl der Priester im Bistum Magdeburg veranlassen das Bistum neue Wege zu beschreiten und über andere Möglichkeiten der Pfarreileitung nachzudenken. Die Idee ist, dass auch Ehrenamtliche in einem Team von bis zu fünf Personen Verantwortung für die Pfarreileitung übernehmen sollen – in pastoraler, organisatorischer und verwaltungstechnischer Hinsicht. Dabei ist der Priester in der Pfarrei der geistliche „Moderator“ und begleitet die Arbeit des Teams. Soweit zur Theorie.
Alois Andelfinger ist Pater im Claretiner Orden und leitet das Geistliche Zentrum in Mühlberg. Zugleich ist er als Priester in der Pfarrei St. Franziskus / Bad Liebenwerda Teil eines fünfköpfigen Teams zusammen mit zwei Hauptamtlichen und zwei Ehrenamtlichen. „Aufgaben abgeben und verteilen“ ist für Pater Andelfinger in diesem Ansatz besonders wichtig, um den Priester zu entlasten und als gemeinsame Gruppe für die Pfarrei zu agieren. „Wir planen und behalten das religiöse Leben gemeinsam im Auge“, so Andelfinger zu seiner Rolle als Moderator. Dadurch werden verstärkt Ehrenamtliche in die Arbeit eingebunden und sie sollen Leitung übernehmen.
Dr. Friederike Maier, Leiterin des Fachbereichs Pastoral und Stefan Malik, zuständiger Referent für Pastoral in Pfarreien versuchen gemeinsam mit den Hauptamtlichen den Begriff der Leitung fassbar zu machen. Die Fragen, wie gute Leitung aussieht, in welchen Bereichen Ehrenamtliche Leitung übernehmen können und welche Chancen dies für eine Pfarrei bietet, werden gemeinsam diskutiert und bearbeitet. Klarheit in den Aufgaben, transparentes Miteinander, „Gegenwind“ aushalten und die Chance auf eine lebendigere Gemeindearbeit waren Ergebnisse der durchaus kontroversen Gruppendiskussionen. Deutlich wurde: Die Leitung der Pfarrei mit Ehrenamtlichen ist kein Selbstzweck, sondern steht im Dienst an der Gemeinschaft und Christus.