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Deutsche Bischöfe würdigen Engagement der Kirchen in Armenien

DBK-Delegation unter der Leitung von Bischof Dr. Gerhard Feige beendet Reise nach Armenien

Der Ökumene-Bischof der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gerhard Feige, hat die Aufbauarbeit der Armenischen Apostolischen Kirche in dem 1991 selbstständig gewordenen Land gewürdigt. „Die starke christliche Prägung Armeniens hat in der Sowjetzeit keinen nachhaltigen Schaden genommen. Die Kirche arbeitet heute mit großem pastoralen und sozialen Einsatz, damit der christliche Glaube in der Gesellschaft lebendig bleibt und an künftige Generationen weitergegeben wird“, erklärte Feige am Freitag in Bonn in einer Mitteilung der Deutschen Bischofskonferenz.

Auch im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) würdigte der Magdeburger Bischof den pastoralen und sozialen Einsatz der armenischen Kirchen: „Wie die Armenisch-Katholische Kirche so wendet sich auch die Armenische Apostolische Kirche intensiv diakonischen Aufgaben zu, seit sich beide in Freiheit entwickeln können.“ Die Katholiken in Armenien widmeten sich insbesondere der Arbeit mit Behinderten.

Feige lobte zugleich die ökumenischen Beziehungen der Kirchen in Armenien zu den Kirchen in Deutschland. Schon in der Vergangenheit hätten Armenier an evangelisch-theologischen Fakultäten in Deutschland studiert, insbesondere an der Martin-Luther-Universität Halle an der Saale. Dort gibt es bis heute eine Arbeitsstelle für armenische Studien. Die katholische Kirche biete ein Stipendienprogramm für orthodoxe und orientalisch-orthodoxe Theologen, an dem auch Armenier teilnehmen.

Feige war gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der Ökumenekommission, dem Hildesheimer Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger, auf Einladung des Obersten Patriarchen und Katholikos aller Armenier, Karekin II., in der ehemaligen Sowjetrepublik zu Gast. „Durch meinen Aufenthalt in Armenien habe ich unmittelbar erfahren, wie sehr der christliche Glaube und das armenische Volk miteinander verbunden sind“, sagte er zum Abschluss der Reise. In der armenischen Kultur habe das christliche Erbe tiefe Spuren hinterlassen.

Zum Besuchsprogramm gehörte auch ein Besuch der Genozidgedenkstätte Zizernakaberd in der Hauptstadt Yerevan, wo die katholische Delegation mit dem neu geweihten Bischof und Primas der Armenischen Kirche in Deutschland, Serovpe Isakhanyan, eine Andacht im Gedenken an die Opfer des Genozids feierte. Ausdrücklich sprach der Bischof in diese Zusammenhang vom Völkermord an den Armeniern.

Von 1915 bis 1918 wurden im damaligen Osmanischen Reich zwischen 300.000 und 1,5 Millionen christliche Armenier, Pontos-Griechen, Assyrer und Aramäer ermordet. Die Verbrechen sind von vielen Ländern als Völkermord anerkannt. Auch Papst Franziskus hat das Wort gebraucht. Die Türkei weist den Begriff scharf zurück.

(KNA/Armenische Kirche in Deutschland)

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