Diakon i. R. Hubert Kaiser verstorben
Der barmherzige Gott hat am 25.08.2019, seinen treuen Diener, Diakon i. R. Hubert Kaiser im Alter von 80 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.
„Voll Dankbarkeit - Demut - Freude" diese Worte hat Diakon Hubert Kaiser gemeinsam mit seinen drei Mitbrüdern, mit denen er am 16. Dezember 1978 zum Diakon geweiht worden ist, auf das Gedenkbildchen zum 40. Weihejubiläum geschrieben. Dankbar war er für den Weg, den Gott ihn zum Diakonat und als Diakon geführt hat. Mit Demut und Freude hat ihn erfüllt, dass er in diesen Dienst gerufen wurde. „Nicht ihr habt mich erwählt. Ich habe euch erwählt …“ (Joh 15,16).
Diakon Hubert Kaiser wurde am 14. Februar 1939 in Brätz (Kreis Meseritz, in der freien Prälatur Schneidemühl) geboren. Nach Kriegsende musste die Familie die pommersche Heimat verlassen und kam nach Pritzwalk. Dort besuchte er von 1946 bis 1954 die achtklassige Grundschule und begann anschließend eine Ausbildung als Zahntechniker. Nach der Facharbeiterprüfung im Jahr 1957 übte er zunächst ein Jahr lang diesen Beruf aus.
Als Jugendlicher beschäftigte ihn der Wunsch, Priester zu werden. So trat er 1958 in das Norbertus-Werk in Magdeburg ein und legte dort vier Jahre später erfolgreich das Abitur ab. Vom Wintersemester 1958 bis zum Sommersemester 1962 studierte er am Philosophisch-Theologischen Studium im Erfurt. Nachdem er auf eigenen Wunsch das Priesterseminar verlassen hatte, ist er in seinen erlernten Beruf zurückgekehrt.
Seine Frau Adelheid (geb. Pauditz) hatte er schon als Oberministrant in Pritzwalk kennengelernt. Dort absolvierte sie ihr Praktikum als Seelsorgehelferin. Der Kontakt zu ihr, die später im Jugendseelsorgeamt in Magdeburg und dann in der Pfarrei Genthin tätig war, ist nie abgebrochen. Aus freundschaftlicher Verbundenheit wurde über die Jahre gegenseitige Zuneigung und Liebe, so dass sich beide am 18. Juli 1966 in der St. Elisabeth-Kirche in Weißenfels das Ja-Wort gaben. Als junges Ehepaar ließen sie sich in Aken (Elbe) nieder und beteiligten sich aktiv am Leben der katholischen Gemeinde. Ihr lang gehegter Kinderwunsch erfüllte sich 1977 mit der Geburt ihres Sohnes Christoph.
Nachdem 1975 in Magdeburg die ersten Männer zu Ständigen Diakonen geweiht worden waren, entschloss sich auch Hubert Kaiser, die Ausbildung zu beginnen, und wurde gemeinsam mit drei weiteren Männern am 16.12.1978 von Bischof Johannes Braun in Magdeburg zum Diakon geweiht.
Zunächst war er in Bad Kösen als Diakon und Rektor des Konrad-Martin-Hauses tätig. Schon im Januar 1979 wurde er in die Kuratie Gernrode (Harz) versetzt. Dort wirkte er 25 Jahre lang als Seelsorger und verstand sich als Leiter der Gemeinde. Er sorgte sich mit großem Eifer um die ihm anvertrauten Menschen und gestaltete gemeinsam mit seiner Ehefrau das Gemeindeleben. Zu den Höhepunkten im Laufe des Jahres gehörte die Religiöse Kinderwoche (RKW), die er als „lebendige Woche“ bezeichnete, und das sich anschließende Gemeindefest. Intensiv mühte er sich um eine gute ökumenische Zusammenarbeit mit den evangelischen Gemeinden und deren Pastoren.
Im Jahr 1998 wurde er zusätzlich zu seinen Aufgaben in der Gemeindeseelsorge in die Bischöfliche Liturgiekommission berufen.
Für ihn und seine Ehefrau waren die Jahre in Gernrode eine bewegte, erfüllte und glückliche Zeit in Gemeinde und Familie. Gern dachte er daran zurück.
Im Jahr 2004 ging Diakon Kaiser in den Ruhestand und schuf seiner Ehefrau und sich in Thale ein neues Heim. Mit großem Interesse und viel Freude sah er seine drei Enkelkinder bei ihren regelmäßigen Besuchen heranwachsen und war ihnen ein guter und liebevoller Großvater. Unter dem Motto: „Einmal Diakon, immer Diakon“ widmete er sich nicht nur seiner Familie, sondern übernahm in Thale und in den angrenzenden Gemeinden weiterhin gern seelsorgliche Dienste.
Diakon Hubert Kaiser begegnete den Menschen offen und interessiert. Mit seinem bodenständigen Glauben, seiner herzlichen Art und seinem Humor hat er Menschen für sich und den Glauben gewonnen. Viele haben ihn als guten Gesprächspartner und Zuhörer geschätzt.
Nach einem bewegten Leben hat der allmächtige Gott ihn, der bis zuletzt umtriebig in seinem Weinberg gewirkt hat, in das Reich seiner ewigen Ruhe gerufen. Der barmherzige Gott vollende nun, was er auf Erden begonnen hat.
(Th. Kriesel)
Das Requiem für Diakon Hubert Kaiser feiern wir am Montag, dem 02. September 2019,
um 10:00 Uhr in der Kath. Kirche Herz-Jesu in Thale. Anschließend, gegen 12:00 Uhr, wird er auf dem Friedhof in Thale beigesetzt.
Nach der Beerdigung sind alle Trauergäste zu einem Stehimbiss in die Gaststätte auf der Roßtrappe eingeladen.
Wir wollen des verstorbenen Mitbruders in der Eucharistie und im Gebet gedenken.
Magdeburg, den 28. August 2019
Dr. Gerhard Feige
Bischof
Alle Priester und Diakone sind eingeladen, das Requiem und die Beerdigung
in Chorkleidung mitzufeiern.