Sein Wirken war von einer tiefen Frömmigkeit geprägt

Jürgen Schmutzer wurde am 18.09.1955 in Halberstadt geboren. Er wuchs in Kroppenstedt gemeinsam mit seiner Schwester auf, besuchte dort die Polytechnische Oberschule und begann nach Abschluss der 10. Klasse 1972 im Fernsehgerätewerk Staßfurt eine Ausbildung zum Wirtschaftskaufmann.

An der Bergakademie Freiberg erwarb er ein Jahr später die Hochschulreife und begann anschließend an der Humboldt-Universität in Berlin ein Geschichtsstudium mit der Spezialisierung auf die Geschichte des Mittelalters. Nach dem Erwerb des Diploms arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften in Berlin.

Im Jahr 1978 heirateten er und seine Frau Cordula. Ein Jahr später wurden dem Paar die Zwillinge Katharina und Benjamin geschenkt. Im Jahr 1986 erblickte der zweite Sohn Florian Benedikt das Licht der Welt. 1983 zogen Schmutzers nach Wernigerode. Von 1983 bis 1987 arbeitete er in der Kultur- und Forschungsstätte Kloster Michaelstein und später im Zentralmuseum in Wernigerode.

Schon früh hatte Jürgen Schmutzer Kontakt zu den Benediktinern auf der Huysburg. Sie gaben ihm spirituelle Heimat als Benediktiner-Oblate. Diese Prägung war schließlich auch bestimmend für seinen Weg zum Ständigen Diakonat. Am 14. Dezember 1991 empfing er das Sakrament der Diakonenweihe in der Kathedrale zu Magdeburg.

Sein Wirken als Diakon in Wernigerode (1991 bis 2002), in St. Gertrud, Hedersleben und St. Mathilde, Quedlinburg (2002 bis 2018) sowie in zusätzlichen Funktionen war von seiner tiefen Frömmigkeit, seinem Geschichts- und Kunstsinn sowie von seinem Engagement für den Aufbau lebendiger Gemeinde geprägt. So war er ab 2002 Mitglied der Kunstkommission, Pastoralbeauftragter des Dekanates Halberstadt (2003 bis 2006) und Beauftragter für die Männerpastoral im Bistum (2004 bis 2006). Besonders lag ihm das ehemalige Kloster Hedersleben mit seiner Geschichte und als lebendiger Kirchort am Herzen.

In der letzten Zeit seines Dienstes litt er zunehmend unter einer langjährigen und ihn immer mehr einschränkenden Herzerkrankung. Auch fiel es ihm nicht leicht, die vielfältigen Veränderungsprozesse im Bistum anzunehmen. Manches mag aus diesem Grunde hinter seinen eigenen Vorstellungen und Maßstäben zurückgeblieben sein.

Der HERR weiß um sein aufrichtiges Bemühen in der Nachfolge Christi, um so manche inneren Kämpfe und offen gebliebene Fragen.

Im Vertrauen darauf, dass der barmherzige Gott der Vollender alles Guten ist und dass Jürgen Schmutzer bei IHM jenen Frieden finden wird, den die Welt nicht geben kann, nehmen wir in dieser Welt Abschied von unserem Mitbruder.                                                            (Wolfgang Gerlich/Klaus Lange)

Das Requiem für Diakon Jürgen Schmutzer feiern wir am Mittwoch, dem 19.06.2019, um 14:30 Uhr in der Kath. Kirche St. Gertrud in Hedersleben. Die Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt im Kreis der Familie auf dem Friedhof in Kroppenstedt statt.

Wir wollen des verstorbenen Mitbruders in der Eucharistiefeier und im Gebet gedenken.

Magdeburg, den 14.06.2019
Dr. Bernhard Scholz
      Generalvikar

Alle Priester und Diakone sind eingeladen, das Requiem in Chorkleidung mitzufeiern.