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Auf der Spur unserer Sehnsucht

Sternsinger bringen Segen und sammeln Geld für Kinder auf der ganzen Welt

Farbenfroh war das Pontifikalamt zum Hochfest Epiphanie in St. Sebastian, denn die Sternsinger der Magdeburger Kathedralpfarrei waren zahlreich erschienen und brachten den Gottesdienstbesuchern ihren Segen. Schon in den vergangenen Tagen prägten die Kinder das Stadtbild, als sie zu den Menschen zogen und ihnen den Segen "20*C+M+B *19 - Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus" über die Haustür schreiben. Unter dem Motto: „Segen bringen, Segen sein. Wir gehören zusammen – in Peru und weltweit!“ nahmen die Sternsinger im gesamten Bistum  an der 61. Aktion Dreikönigssingen teil und stellten sich an die Seite von Kindern mit Behinderung.

Das Hochfest „Epiphanie“, wird nicht nur als Fest der „Heiligen Drei Könige“ gefeiert, sondern steht auch für „Erscheinung“ und „Offenbarwerden" Gottes. Aber, so Bischof Dr. Gerhard Feige , „der Glaube an Gott habe ausgedient und nun sei der Mensch an der Reihe. Die „Erscheinung des Herrn“, die wir heute feiern, ist dann kaum noch ein Thema. Dann geht es – so könnte man sagen – eher um die „Erscheinung des Menschen“.

Neben bewußter Entscheidung gegen Gott, wie sie beispielsweise Agnostiker in ihrer philosophische Ansicht vertreten und die Existenz einer höheren Instanz, eines Gottes, verneinen, gibt es in unserem Bistum viele, die „kaum eine Erfahrung religiöser Unruhe“ gemacht haben. „Im alltäglichen Leben kommt Gott nicht vor, ohne dass er den Menschen zu fehlen scheint. Doch es sind ja nicht nur „die anderen“, die Gott scheinbar vergessen haben. Auch unter uns Christen kann es sein, dass Gott aus unserem Herzen verdunstet, oder dass wir ihn mit etwas verwechseln, was eher ein Bild oder eine Karikatur von ihm ist.“

„Aber Menschen aller Zeiten haben sich immer wieder auf die Suche nach einem Sinn gemacht und sind dabei auf Spuren gestoßen, die sie staunen und an einen überirdischen göttlichen Geist denken ließen. Auch wenn sich Gott dadurch nicht beweisen lässt, wie es uns aus der Naturwissenschaft oder aus der Mathematik geläufig ist, so zeigen solche Überlegungen doch, dass an Gott zu glauben, nicht unvernünftig sein muss.“

Wie schon die Sterndeuter aus dem Osten folgen wir der Spur unserer Sehnsucht. Aber aus eigener Kraft kommen die Menschen nicht an Gott heran. „Er ist und bleibt ein Geheimnis. Sein Geheimnis können wir auch nicht aus dem Geheimnis unseres Wesens ableiten. Gott ist kein Machwerk des Menschen und auch nicht die Verwirklichung unserer Sehnsüchte. Er ist nur dann wahrhaft göttlich, wenn sein Geheimnis tiefer und größer ist als das Geheimnis des Menschen. Ohne diese Unbegreiflichkeit wäre Gott nicht Gott. Darum müssen wir uns wie die Sterndeuter immer wieder auf den Weg machen, um ihn zu suchen. Und manchmal muss man auch durch eine dunkle Nacht hindurch.“

Seit Gott Mensch geworden ist, ist Welt voll von Gott. Aber wir seien oft zu blind, das Göttliche im Alltag zu entdecken. „Ja, Menschen, die ihr Leben mit allem Wunderbaren und auch mit allem Leiden annehmen, nehmen darin das Geheimnis Gottes an. Erscheinung Gottes – Epiphanie – geschieht dann auch in unserem Leben. (…) Denn wer sich auf die Begegnung mit dem lebendigen Gott einlässt, dessen Herz wird weit und öffnet sich in Liebe für andere. Er oder sie wird dann selbst zu einem Ort, an dem Gott in dieser Welt erscheint.“

Musikalisch wurde das Pontifikalamt durch die Magdeburger Dombläser, unter der Leitung von Anne Schumann und dem Chor von St. Peter und Paul aus Groß Ammensleben, unter der Leitung von Michael Löderbusch sowie Matthias Mück an der Orgel festlich gestaltet.

Predigt Bischof Dr. Gerhard Feige

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