Abenteuer Panama mit Horizonterweiterung
Reisegruppe aus dem Bistum Magdeburg kehrt gesund und munter vom Weltjugendtag zurück
Faszination Weltjugendtag. 23 Jugendliche aus dem Bistum Magdeburg und ihre Betreuer hatten sich auf den Weg gemacht ins ferne Panama. Was bleibt sind Eindrücke, Abenteuer, Freundschaften und ein hoffnungsvolles Herz.
Der Höhepunkt einer langen Reise waren Vigil- und Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus und etwa 700.000 Menschen aus aller Herren Länder. Ins Zentrum seiner Predigt vor Hunderttausenden Gläubigen auf dem "Campo San Juan Pablo II" rückte das Kirchenoberhaupt den Gedanken des Aufbruchs: Junge Menschen sollten sich mit ihren Fragen und Träumen nicht vertrösten lassen. "Euer Leben findet jetzt statt - in der Gegenwart", appellierte der Papst.
Die Themen, die der Papst ansprach waren vielfältig. Er mahnte Politiker und Wirtschaftsvertreter, jeglicher Korruption abzuschwören und der neuen Generation mehr Mitgestaltung ihrer eigenen Zukunft einzuräumen. Er kritisierte eine Gesellschaft, die geradezu obsessiv andere als böse etikettiere und einsperre. In zwei großen Veranstaltungen an der Küstenpromenade Panamas rief er Zehntausende Jugendliche aus aller Welt auf, für eine Kultur der Begegnung zu arbeiten und populistischen Tendenzen von Spaltung und Ausgrenzung zu widerstehen.
Dieser Weltjugendtag war kleiner, als viel zuvor, aber nicht weniger bedeutend für die, die dabei waren. Viele von ihnen stecken noch im Abitur oder im Studium, aber ein großer Teil hat klare Vorstellungen von der Zukunft und dem, was sie machen wollen. Und das heißt gesellschaftliches Engagement. Wer das Youth Hearing vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und des Lateinamerika-Hilfswerkes Adveniat vor Ort miterlebt hat, der hat eine sehr engagierte Jugend gesehen, die sich keinesfalls damit abspeisen lässt, die Themen nur mal anzuschneiden.
"Das Schlimmste wäre, wenn wir jetzt sagen: Gut, dass wir mal drüber gesprochen haben", sagte Adveniat-Geschäftsführer Stephan Jentgens. Er wird sich keine Sorgen machen müssen, denn diese Jugend will mehr. Sie will verändern, und das dabei allüberragende Thema ist Ökologie; der Schutz der Natur, der Ressourcen, des Regenwaldes, des Klimas und der indigenen Völker.
„Wenn ich mir das hier anschaue", so sprudelte es aus einem Magdeburger heraus, „dann habe ich die Hoffnung, dass die Welt zu retten ist.“ Es saß in einem Boot auf dem Weg zu einer Insel des Alajuela-Sees, um sich herum Regenwald. Die Schönheit der Natur schärft das Bewusstsein, etwas für sie zu tun. Viele der Mitgereisten engagieren sich schon für eine bessere Welt, die Eindrücke der Reise werden das noch verstärken.
Die Jugendlichen werden diese Themen in die Universitäten hineintragen und die gesellschaftlichen Debatten. Nicht wenige dieser jungen Männer und Frauen werden in ein paar Jahren in den NGOs arbeiten, als Projektbetreuer, Pressereferenten und Entwicklungshelfer. Sie werden nicht mehr zulassen, dass die Industrienationen auf Kosten der Umwelt leben und die Konsequenzen im Wesentlichen den Entwicklungsländern überlassen.
Auch die fröhlichen und friedlichen Begegnungen mit jungen Menschen von allen Kontinenten – Kilian hat Unterschriften aus 72 Ländern auf seiner Fahne sammeln können – hilft die Angst vor Fremden zu überwinden. Der deutsche Jugendbischof Stefan Oster lobte den Weltjugendtag in Panama als "Fest der Völkerverständigung". Wer das internationale Treffen erlebt habe, könne "kein Nationalist" werden, sagte der Passauer Bischof im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Der nächste Weltjugendtag findet 2022 in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon statt. Das teilte der Vatikan am Sonntag mit. Damit wird zum neunten Mal eine europäische Stadt Gastgeberin und auch die Jugend aus unserem Bistum wird wieder dabei sein.
(KNA/sus)