Ökumenischer Dialog der Liebe und der Wahrheit
Zum Tode von Bischof emeritus Paul-Werner Scheele
Der Tod von Bischof emeritus Paul-Werner Scheele hat mich tief bewegt. Meine herzliche Anteilnahme gilt seinen Angehörigen und dem Bistum Würzburg, das er fast ein Vierteljahrhundert geleitet hat. Mit dem Heimgang von Paul-Werner Scheele verliere ich einen sehr geschätzten Mitbruder und verliert die Deutsche Bischofskonferenz einen weit über Deutschland hinaus hoch anerkannten Ökumeniker. Als Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz möchte ich dem Verstorbenen meinen tief empfundenen Dank aussprechen, dass er sich Zeit seines Lebens unermüdlich für einen ökumenischen Dialog der Liebe und der Wahrheit engagiert hat.
Ich kannte den Verstorbenen schon aus der Zeit, bevor ich Bischof wurde, und war ihm seither persönlich und insbesondere in unserem gemeinsamen ökumenischen Interesse eng verbunden. Ich erinnere mich dankbar daran, dass er bei meiner Bischofsweihe als Konsekrator mitgewirkt hat. Über mehr als 25 Jahre hatte der Verstorbene den Vorsitz in der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz. Dort habe ich seine inspirierende Gelehrsamkeit und sein beharrliches Engagement für die Einheit der Christen direkt miterlebt. Mit großer Tatkraft und hoher Sensibiliät für die verschiedenen Kirchen und Konfessionen hat Paul-Werner Scheele sich dafür eingesetzt, dass wir einander näher kommen und gemeinsam weitergehen. In den Beziehungen zu den reformatorischen Kirchen und besonders im Dialog mit der altkatholischen Kirche sowie den orientalisch-orthodoxen Kirchen hat er eine zukunftsweisende Vermittlungsarbeit geleistet. Sein ökumenisches Vermächtnis ist uns ein Auftrag, im Ringen um die Einheit im Glauben nicht nachzulassen.
Leider kann ich am Requiem, das für ihn am 18. Mai 2019 in Würzburg gefeiert wird, nicht teilnehmen. Für die Ökumenekommission wird aber ihr stellvertretender Vorsitzender, Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger, anwesend sein.
+ Gerhard Feige
