Propst i. R. Monsignore Hans-Peter Gospos gestorben.
Der barmherzige Gott hat am 9. März 2019 seinen treuen Diener, Propst i. R. Monsignore Hans-Peter Gospos im Alter von 91 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.
Hans-Peter Gospos wurde am 29. Februar 1928 in Neiße (Schlesien) in eine kinderreiche katholische Familie hinein geboren. Sein Vater war Chefarzt am städtischen Krankenhaus seiner Heimatstadt. Die Grundschule besuchte Hans-Peter Gospos von 1934 bis 1938. Anschließend lernte er am Gymnasium seiner Heimatstadt.
Prägend war für Hans-Peter Gospos das Erleben des Zweiten Weltkriegs. So wurde er im Januar 1944 als Luftwaffenhelfer verpflichtet und ein Jahr später zum Reichsarbeitsdienst (R.A.D.) herangezogen. Sein älterer Bruder, der in Breslau schon einige Semester Theologie studierte hatte, kehrte nicht aus dem Krieg zurück. In Folge des Krieges wurde die Familie aus der schlesischen Heimat vertrieben und fand zunächst in Osnabrück und schließlich in Salzkotten eine neue Heimat. Dort arbeitete der Vater dann als Chefarzt eines Krankenhauses.
Hans-Peter Gospos legte 1947 in der Sankt-Albert-Schule, einem Realgymnasium für Heimatvertriebene, in Königstein (Taunus) das Abitur ab. Anschließend begann er dort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule und im Priesterseminar Theologie zu studieren. Das Studium setzte er ab 1951 in Paderborn fort und kam 1952 in das Erzbischöfliche Priesterseminar auf die Huysburg. Dort empfing er die Diakonen- und am 3. August 1952 die Priesterweihe.
Als Neupriester wurde er in die Pfarrei St. Peter und Paul in Dessau geschickt und war dort bis 1960 als Vikar tätig. Danach folgten für ihn zwei Jahre als Kuratus in der Kuratie St. Ulrich Merseburg-Süd. 1962 begann schließlich sein Dienst als zweiter Seelsorger und Rektor am Provinzial-Mutterhaus der Schwestern von der hl. Elisabeth in Halle (Saale). 1966 wurde er dort Geistlicher Direktor und 1970 Kurator der Kongregation der Schwestern von der hl. Elisabeth in der DDR. In Würdigung seiner Verdienste erhielt im Jahr 1972 den Ehrentitel „Monsignore“.
Bischof Johannes Braun ernannte Hans-Peter Gospos 1977 zum Propst der Propsteipfarrei
St. Franziskus und St. Elisabeth in Halle. Neben seinen vielfältigen Aufgaben als Pfarrer nahm er ab 1988 auch die Seelsorge in der Strafvollzugseinrichtung in Halle wahr. Darüber hinaus beauftragte Bischof Braun ihn, mit den staatlichen Behörden im Bezirk Halle zu verhandeln, um Menschen, die wegen sogenannter Republikflucht zur Gefängnisstrafe verurteilt waren, eine Ausreise in die Bundesrepublik zu ermöglichen.
Ein besonderes Anliegen war Hans-Peter Gospos die würdige Feier der Liturgie. Im Sinne der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils setzte er sich für eine aktuelle Beteiligung des Volkes Gottes und eine Übernahme der verschiedenen Dienste durch die Gläubigen ein. Mit Lektoren übte er zum Beispiel sogar die fünf möglichen Melodiemodelle für den gesungenen Vortrag der Lesungen ein.
Aus gesundheitlichen Gründen bat er Bischof Leo Nowak 1991 um die Pensionierung und ließ sich in Paderborn nieder. In der Pfarrei St. Liborius war Hans-Peter Gospos dort von 1991 bis 1999 als Subsidiar tätig und wurde 1993 zusätzlich zum Domvikar am Hohen Dom zu Paderborn ernannt. Im Jahr 1999 übernahm er den Dienst als Hausgeistlicher im Hospital zum Heiligen Geist der Vincentinerinnen in Bad Lippspringe.
Der Bischof des tschechischen Bistums Ostrava-Troppau ernannte Hans-Peter Gospos 2003 ehrenhalber zum Geistlichen Rat.
Die zunehmenden gesundheitlichen Einschränkungen zwangen ihn 2004, den Dienst als Hausgeistlicher aufzugeben und in ein betreutes Wohnen nach Paderborn umzuziehen. Vor wenigen Wochen musste er dann noch in den Pflegebereich der Einrichtung überwechseln.
Nun hat ihn der allmächtige Gott in die ewige Heimat gerufen. Möge er ihm alles vergelten, was er als Mensch und Priester Gutes gewirkt hat.
(Thomas Kriesel)
Das Requiem für Propst i. R. Hans-Peter Gospos wird am Freitag, dem 15. März 2019, um 10:00 Uhr im Hohen Dom zu Paderborn gefeiert. Die Beerdigung findet anschließend auf dem
Kapitelslfriedhof statt.
Wir wollen unseres verstorbenen Mitbruders im Gebet und bei der Eucharistiefeier gedenken!
Magdeburg, 12. März 2019
Dr. Bernhard Scholz
Generalvikar