Freude an der Vielfalt
Kirchen beteiligten sich beim Sachsen-Anhalt-Tag in Quedlinburg
Unter dem Motto „Welterbe Weltoffen Willkommen!“ fand in Quedlinburg der 22. Sachsen-Anhalt-Tag statt. Auch die Kirchen trugen dazu bei, die Vielfalt des Landes sichtbar zu machen.
So eröffneten Bischof Dr. Gerhard Feige, Landesbischöfin Ilse Junkermann und Kirchenpräsident Joachim Liebig die Festtage mit einem ökumenischen Gottesdienst.
In einem Anspiel wurde auf die zwei Seiten des christlichen Glaubens verwiesen: Dem „verwurzelt sein“ und dem „festen Standpunkt“ steht der Wunsch nach dem „Neuland betreten“ gegenüber.
„Beides gehört zu unserem Leben“, so Landesbischöfin Junkermann. Starke Wurzeln wie liebgewonnene Menschen, Familie oder Arbeit geben Sicherheit. Dennoch habe grade das Christentum die Verpflichtung, sich wie Jesus auf andere Menschen einzulassen. „Die Bewegung hin zum Menschen“ und die „Freude an der Vielfalt“ als Ausdruck der Nächstenliebe können die Christen auch heute noch von ihm lernen.
Diese Vielfalt war auf dem Sachsen-Anhalt-Tag deutlich zu spüren. Neben Parteien- und Behördenständen waren auch die Kirchen vertreten. Rund um die Marktkirche stellten sich Caritas, missio und die Evangelische Kirche Mitteldeutschlands (EKM) vor.
Auch die sechs ökumenischen Bahnhofsmissionen aus Sachsen-Anhalt, aus Magdeburg, Halle, Dessau, Halberstadt, Stendal und Bitterfeld, beteiligten sich in Quedlinburg. Im Bahnhof nahmen sie die Besucher in Empfang und boten Kaffee und Kuchen an. „Wir wollten ganz praktisch unsere Arbeit zeigen“, berichtet Konstantin Kopp von der Bahnhofsmission Magdeburg, die als eine der Größten in Sachsen-Anhalt das Auftreten bei den Festtagen koordinierte.
Da durch die Arbeit der Bahnhofsmission keine eigenen Interessen verfolgt werden, „genießen wir ein hohes Vertrauen“, so Kopp. Ohne dieses Vertrauen sei die Arbeit auch nicht zu gewährleisten, da die Bahnhofsmission nur als erste Anlaufstelle fungiere. Deshalb sei es wichtig, dass sie ein großes Netzwerk aktiviert. Auf dem Sachsen-Anhalt-Tag gehörten zu diesem Netzwerk die Stadt Quedlinburg, das Verkehrsunternehmen Abellio sowie die Bundespolizei.
Seinen Dienst bei der Bahnhofsmission beschreibt Kopp als „praktische Ökumene für den Menschen“. Neben christlichen Mitarbeitenden und zu betreuenden gehören die meisten Menschen bei der Bahnhofsmission keiner Konfession an. „Das ist etwas, was uns auszeichnet: Wir machen keine Bedürftigkeitsprüfung. Bei uns ist jeder willkommen und erhält jeder Hilfe, unabhängig von der Situation und der Religion.“ (TT)
