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Trotz Abstand in Kontakt bleiben

Digitale Familienbildung in Coronazeiten

Maria Sill-Cepus sitzt in ihrem Arbeitszimmer in Naumburg; hier wurde das digitale Klassenzimmer für das Migrantinnenprojekt „Frauenstärken“ in Betrieb genommen. Über das Portal www.vhs-lernportal.de werden die Frauen beim Lernen begleitet. Die Arbeit ist am Handy oder PC möglich. Jede der Frauen konnte sich anmelden und hat dabei Hilfe erhalten. Viele haben nun aber auch andere Sorgen. In den großen Familien mit oft kleinen Wohnungen sind nun alle Kinder zu Hause und auch sie müssen Hausaufgaben erledigen und am PC lernen. In einigen Familien sind die technischen Möglichkeiten beschränkt und es ist zu befürchten, dass manche Kinder in der Schule den Anschluss verlieren.

Wichtig ist jetzt auch, dass die Frauen Zuspruch erhalten und miteinander in Kontakt bleiben. In solchen Situationen wird allen bewusst, wie wichtig und wertvoll die ganz persönliche Begegnung ist.

Das fehlt auch den jungen Müttern, die bei Kathleen Lützkendorf die Eltern-Kind-Kurse für das erste Lebensjahr besuchen. Sie bekommt täglich solche Rückmeldungen. Gerade im ersten Lebensjahr des Kindes sind der Austausch und das Miteinander so wertvoll. Auch Kathleen Lützkendorf pflegt den Kontakt und stellt immer wieder ein neues Lied oder ein Fingerspiel für die Eltern in die digitalen Gruppen, die gebildet wurden. Der persönliche Kontakt ist und bleibt wichtig und alle hoffen, bald wieder gemeinsam singen und spielen zu können. Eltern können darüber hinaus in der Familienbildungsstätte telefonische Beratung erhalten und bei besonderen Schwierigkeiten werden manche Familien auch im Auftrag und in Absprache mit dem Jugendamt über die sogenannten „Frühen Hilfen“ besucht.

Unsere Kurse und Gruppen sind seit über 25 Jahren so selbstverständlich, dass wir nie auf die Idee gekommen wären, dass dies einmal nicht möglich ist. „Wann gehen die Kurse wieder los?  - Schaffe ich es noch vor der Entbindung einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen? - Ich brauche dringend die Telefonnummer der Hebamme. - An wen kann ich mich wenden, wenn ich Anträge stellen muss?“ Das sind Beispiele für Fragen, die die Mitarbeiterinnen der Familienbildungsstätte Naumburg erreichen, berichtet die Leiterin Frau Lohfink. Zurzeit können wir auf die Frage, wie es weiter geht, noch keine Antwort geben. Es gilt derzeit, aufmerksam am Telefon ganz persönliche Gespräche zu führen und zu schauen, was Familien brauchen und wie wir helfen können.

Alle Eltern, die sich jetzt solidarisch mit der Generation der Großeltern, Urgroßeltern und den chronisch Kranken zeigen, verdienen jetzt unsere besondere Anerkennung und unseren Respekt, denn sie tragen oft mehrfache Lasten.

Die katholischen Familienbildungsstätten in Deutschland bieten eine Fülle von Anregungen, wie Familien gut durch die Coronazeit kommen können unter https://familienbildung-deutschland.de/corona-zeit.

Verschiedene Beratungsangebote und Hilfetelefone sind auf der Seite der Elternbriefe hier https://www.elternbriefe.de/aktuelles/ zu finden.

(Bl; Foto:Barbara Lohfink)

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