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Pfarrer i. R. Günter Sandfort gestorben

Der allmächtige Gott hat am 8. November 2020 seinen treuen Diener, Herrn Geistlichen Rat, Pfarrer i. R. Günter Sandfort im Alter von 93 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.

Günter Sandfort wurde am 25. Dezember 1927 in Warendorf geboren und wuchs in einer rheinisch-westfälischen Familie mit einem Bruder und einer Schwester auf. Im Jahr 1937 siedelte die Familie nach Höxter um. Seine Schulzeit wurde durch den Dienst als Luftwaffenhelfer und den Arbeitsdienst sowie den Einzug in die Wehrmacht und die anschließende amerikanische Gefangenschaft unterbrochen, so dass er erst 1949 in Höxter das Abitur ablegen konnte. Bereits 1946 ließ er sich in den Bund „Neudeutschland“, dessen Programm „Lebensgestaltung in Christus“ ihn begeisterte, aufnehmen.

Das Theologie Studium begann er 1949 an der Theologisch-Philosophischen Akademie in Paderborn und setzte es nach den Freisemestern in München im Priesterseminar Paderborn fort. Erzbischof Lorenz Jäger weihte ihn am 3. April 1954 im Hohen Dom zu Paderborn zum Priester.

Als Neupriester begann Günter Sandfort seinen Dienst als Kooperator in Geithe bei Hamm, siedelte aber schon nach einem Monat nach Magdeburg um und wurde von dort als Vikar nach Delitzsch gesandt. Von 1959 bis 1965 war er als Vikar in der Pfarrei St. Bonifatius in Bernburg und als Dekanatsjugendseelsorger tätig. Anschließend wirkte er als Kuratus und Pfarrvikar in Löbejün. Bischof Johannes Braun ernannte ihn dann 1974 zum Pfarrer der Pfarrei Heilige Familie in Bad Düben. Mit großer Umsicht und als liebenswürdiger und engagierter Seelsorger leitete er die Pfarrei über 23 Jahre lang. Seit 1985 versah er zusätzlich das Amt des Dechanten im Dekanat Wittenberg.

Nach seiner Pensionierung im Jahr 1997 zog es Günter Sandfort wieder in seine Heimat zurück, mit der er sich immer verbunden gefühlt hatte, und ließ sich in Höxter-Lütmarsen nieder. Trotz einer zunehmenden Sehbehinderung war er auch dort als treuer Pastor tätig und den ihm anvertrauten Menschen immer nah.

Pfarrer Günter Sandfort war bewegt und ließ sich bewegen von den Veränderungen in Kirche und Gesellschaft. Nach dem II. Vatikanischen Konzil setzte er sich für die Gründung von Pfarr-gemeinderäten in den Pfarreien des heutigen Bistums Magdeburg ein. Die Pastoralsynode der Jurisdiktionsbezirke in der DDR von 1973 bis 1975 bereitete er mit vor und arbeitete später als deren Mitglied aktiv mit. „Das war ein Aufbruch!“, mit diesen Worten kommentierte er rückblickend diese Zeit. Auch im Jahr der Wende konnte Günter Sandfort nicht untätig zusehen, sondern nahm mehrmals an den Montagsdemonstrationen in Leipzig teil.

Der treue Gott vollende nun das Leben und Wirken unseres Mitbruders in seinem Reich.

Das Requiem für Pfarrer i. R. Günter Sandfort wird am Freitag, dem 13. November 2020, um
14:00 Uhr in der St. Marien-Kirche in Höxter-Lütmarsen (Kirchstraße 2, 37671 Höxter) gefeiert. Die Beerdigung findet anschließend um 15:00 Uhr auf dem West-Friedhof in Lütmarsen statt.

Wir wollen unseres verstorbenen Mitbruders im Gebet und bei der Eucharistiefeier gedenken!

Magdeburg, 10. November 2020

Dr. Gerhard Feige
     Bischof

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