Mit Engagement und Kritik
Kirchensteuer- und Vermögensverwaltungsrat – das Gremium mit dem schwierigen Namen
Zum Abschluss der Legislaturperiode bedankte sich Bischof Dr. Gerhard Feige für eine intensive und konstruktive Zusammenarbeit mit seinem Beratungsgremium, dem Kirchensteuer- und Vermögensverwaltungsrat, kurz KiStVV oder auch KVVR. Die Neuwahlen für das Gremium sind in vollem Gange, doch auf der letzten Sitzung blieb wenig Zeit für Feierlichkeiten und Danksagungen, denn der Jahresabschluss 2020 musste verabschieden werden.
„Es hat schon eine Weile gedauert, bis ich den Namen drauf hatte“, erinnert sich Lucia Horst, die seit vielen Jahren den Vorsitz des KVVR innehat. Als Finanzbeamtin und Dozentin für Steuerrecht hat sie schon immer ein Faible für Zahlen gehabt. „Das allein reicht aber nicht“, so die Vorsitzende, denn hinter den Zahlen verbergen sich auch immer Geschichten. „Jeder Lebenssachverhalt wird in Zahlen verschlüsselt“, mit denen man dann Bilanzen und Rechnungen aufstellen kann. „Aber wenn wir dann über die einzelnen Zahlen reden, müssen wir sie wieder in Lebenssachverhalte entschlüsseln.“
Zu den Aufgaben des Kirchensteuer- und Vermögensverwaltungsrat gehört, die Mitwirkung bei der Feststellung des Haushaltsplanes für das Bistum im Rahmen des kirchlichen Rechtes unter Berücksichtigung der vom Bischof festgelegten pastoralen Grundsätze. Auch bei Festsetzung der Hebesätze für die Kirchensteuer sowie bei Entscheidungen über Anträge auf Erlass oder Stundung von Kirchensteuern berät der KVVR den Bischof, genauso wie bei Entscheidungen über Finanzzuweisungen an Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen.
Da ist viel Fachkompetenz nötig, um zu guten Entscheidungen zu kommen. Nicht nur Finanzexperten und Betriebswirtschaftler wurden in den KVVR gewählt oder berufen, sondern auch Juristen, Unternehmer und Immobiliensachverständige. „Uns allen ist aber auch die Kirche wichtig“, betont Lucia Horst. „Wir wollen dazu betragen, dass der Auftrag der Kirche vor Ort gelingen kann.“
Der neugewählte KVVR wird im Herbst zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen. „In der nächsten Legislaturperiode wird es eine wichtige Aufgabe sein, strategische Vorüberlegungen anzustellen, wie mit den zu erwartenden Einnahmerückgängen aus Kirchensteuermitteln umzugehen ist“, so Horst, „denn jeden Euro kann man nur einmal ausgeben.“
Bischof Feige dankte Lucia Horst, Dr. Olaf Schröder, Martina Dorn, Klaus Günther Gromowski, Stefan König, Ullrich Vahlhaus, Daniela Winkler, Christian Krause, Peter von Pokrzywnicki und Prof. Dr. Christoph Weiser für ihr Engagement in der endenden Legislaturperiode. „Ich bin dankbar für ihren Einsatz, denn Kirche lebt davon, wenn Menschen uns mit Engagement und Kritik begleiten.“
(sus; Sperling)