Er sorgte für die Menschen mit großer Hingabe und Treue
Der allmächtige Gott hat am 20. Januar 2021 seinen treuen Diener, Pfarrer i. R. Hans Mittenentzwei im Alter von 85 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.
Hans Mittenentzwei wurde am 05.11.1935 als siebentes von zehn Geschwistern in Halle (Saale) geboren und wuchs in einer tief gläubigen Familie auf. Nach der Grundschule im Stadtteil Glaucha besuchte er ab 1951 den altsprachlichen Zweig der August-Hermann-Francke-Oberschule. Im Mai 1956 legte er dort die Reifeprüfung ab und nahm wenige Monate später im Priesterseminar und am Philosophisch-theologischen Studium in Erfurt das Studium auf. Nach der pastoralpraktischen Ausbildung im Erzbischöflichen Priesterseminar auf der Huysburg wurde er am 29.06.1962 in der Propsteikirche St. Sebastian von Weihbischof Dr. Friedrich M. Rintelen zum Priester geweiht.
Seinen priesterlichen Dienst begann er als Vikar der Pfarrei St. Antonius Zörbig. Vier Jahre später wurde er in die Pfarrei Herz-Jesu Bitterfeld versetzt. Ab 1963 war er im Dekanat Wittenberg mit Engagement und Charisma als Dekanatsjugendseelsorger tätig. Bereits 1970 übernahm er die Leitung der Kuratie Droyßig und wurde zugleich zum Vikar der Pfarrei St. Peter und Paul in Zeitz ernannt. Zusätzlich zu dieser Aufgabe wurde ihm 1980 die Seelsorge für die Kuratie Krossen, die heute zum Bistum Dresden-Meißen gehört, übertragen.
Mit großer Hingabe und Treue hat Pfarrer Hans Mittenentzwei für die Menschen in den 28 Dörfern seines Seelsorgebereichs gesorgt. In der harten Wirklichkeit der Diasporagemeinden bei den Menschen zu bleiben und, wenn nötig, sich auch die Finger bei „standesfremder Arbeit“ schmutzig zu machen - das gehörte zu seinem priesterlichen Selbstverständnis. Dafür hat er auch gern auf Weiterbildungsveranstaltungen und Konferenzen, „die nicht viel bringen“, verzichtet.
Gegenüber der sozialistischen Gesellschaft in der DDR erwies er sich immer wieder als widerständig. So hat er die Wendezeit in Droyßig aktiv mitgestaltet und politische Verantwortung übernommen. Dreieinhalb Jahre war er als ehrenamtlicher Bürgermeister tätig und hat anschließend vierzehn Jahre im örtlichen Gemeinderat mitgewirkt.
Im Jahr 1990 startete Pfarrer Hans Mittenentzwei eine Briefdemonstration ehemaliger Schüler, um die Gebäude der Droyßiger Anstalten, die 1847 als Lehrerinnenseminar und Lyzeum gegründet worden waren und in denen seit 1952 die Zentralschule der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ (ZIPO) zur Ausbildung von Pionierleitern untergebracht war, wieder als christliche Schule nutzen zu können. Die Gründung der CJD-Christophorusschule im September 1991 hat ihn mit Freude erfüllt.
In Droyßig war und blieb er zu Hause, auch als er im Jahr 2006 in den Ruhestand ging. Solange es seine Kräfte zuließen, hat er die zuständigen Seelsorger unterstützt und priesterliche Aufgaben übernommen. In den Jahren der zunehmenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen stand ihm Frau Antje Szymkowiak, die ihm seit 1970 den Haushalt geführt hat, treu zur Seite.
Nach langer schwerer Krankheit hat der barmherzige Gott Pfarrer Hans Mittenentzwei nun in sein Reich gerufen. Er vergelte unserem Mitbruder alle Mühen und Sorgen.
Das Requiem für Pfarrer Hans Mittenentzwei feiern wir am Sonnabend, dem 30.01.2021, um 10:00 Uhr im Dom St. Peter und Paul in Zeitz. Die Beerdigung findet anschließend auf dem Waldfriedhof in Droyßig (Friedensstraße 1, 06722 Droyßig) statt.
Aufgrund der durch Corona-Pandemie begrenzten Teilnehmerzahlen ist eine Anmeldung unter Angabe der Anschrift und der Telefonnummer bis zum 28.01.2021 unter folgender Adresse notwendig:
Katholisches Pfarramt St. Peter und Paul, Zeitz
Tel.: 0 34 41 / 21 13 91
E-Mail: kath-zeitz@gmx.de
Wir wollen unseres verstorbenen Mitbruders im Gebet und bei der Eucharistiefeier gedenken!
Magdeburg, 23. Januar 2021
Dr. Gerhard Feige
Bischof
Die Priester und Diakone sind eingeladen, das Requiem und die Beerdigung in Chorkleidung mitzufeiern.