Ernte verblüffend groß
Leiter der Fachakademie für Gemeindepastoral, Dr. Thomas Pogoda zum Diakon geweiht
Dr. Thomas Pogoda bildet seit sechs Jahren Diakone in den ostdeutschen Diözesen aus – nun ist er selbst einer. In der Magdeburger St. Sebastian Kathedrale wurde er vom Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr geweiht.
„Ich bin bereit“, sagte Thomas Pogoda, als er in der Bistumskathedrale St. Sebastian als Kandidat für die Weihe zum Diakon dem Bischof vorgestellt wurde. Und die Anwesenden spürten, dass dieser Satz viel mehr war als eine liturgische Formel. Andächtig und ernst, auch ein wenig gerührt, saß er auf seinem Hocker und wartete auf den Moment der Weihe.
Eigentlich sollte ihm Bischof Dr. Gerhard Feige an diesem Tag die Hände auflegen, doch dieser musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Als „Nachbarschaftshilfe“, so seine eigenen Worte, war der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr kurzfristig eingesprungen – für Thomas Pogoda kein Unbekannter. Ist der Leiter der Fachakademie für Gemeindepastoral im Bistum Magdeburg schon seit sechs Jahren unter anderem für die Ausbildung der Diakone in den ost- und mitteldeutschen Diözesen zuständig und hat in dieser Funktion auch Kontakte zum Erfurter Priesterseminar.
Und Bischof Neymeyr erinnerte den Weihekandidaten in seiner Predigt an den Dienst, zu dem er erwählt sei: „Indem wir für die Menschen da sind, indem wir ihre Situation sehen und ihnen helfen, bringen wir ihnen Jesus nahe.“ Und er rief – auch mit Blick auf die Diaspora-Situation in Ostdeutschland – dazu auf, auch dorthin zu gehen, „wo uns die Menschen nicht vermuten, wo wir ihnen aber unsere Botschaft einladend sagen können“, so Neymeyr. „Die Ernte ist verblüffend groß.“
Bischof Feige, dessen Grußwort an den Neugeweihten durch den Personalchef des Bistums, Ordinariatsrat Thomas Kriesel, verlesen wurde, bedankte sich nicht nur bei Thomas Pogoda für seine bisherige Mitarbeit, sondern auch bei dessen gesamter Familie – schließlich musste auch Pogodas Ehefrau wie im Kirchenrecht vorgesehen ihre Zustimmung zur Weihe geben. Auch der neu geweihte Diakon selbst richtete beim Empfang nach dem Pontifikalamt besondere Worte an seine Frau: „Danke, dass Du mit mir weitergehen willst, auch unter den veränderten Vorzeichen.“
Die Kirche, so Pogoda im Hinblick auf die aktuelle Krise, werde nicht untergehen, aber sie werde „ziemlich anders werden“. Wir erlebten derzeit spannende Zeiten. „Diakon sein wird bestimmt aufregend, und ich freue mich darauf“, so Pogoda. Dabei vertraue er besonders auf den Beistand des Heiligen Geistes. So habe er die Pfingstsequenz in den letzten Worten häufig meditiert – und baut auf diesen mächtigen Beistand von oben. Denn, so Pogoda: „Die Kirche hat sich verändert, und es wird bestimmt nicht einfacher.“
(Oliver Gierens: Fotos: Gierens)