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Mitwirken für ein bessere Welt

Sonntagsgottesdienst im ökumenischen Kirchenwäldchen auf der Landesgartenschau in Torgau

Bischof Dr. Gerhard Feige besuchte zum zweiten Mal das Kirchenwäldchen auf der Landesgartenschau (LAGA) in Torgau und feierte mit den Gläubigen die Sonntagsmesse. Die Mitfeiernden kamen nicht nur aus der Pfarrei Torgau, sondern auch aus den Nachbarpfarreien Bad Liebenwerda, Mühlberg und Delitzsch sowie aus Wolfen.

In seiner Predigt stellte Bischof Dr. Feige die Frage: „Was für eine Welt werden wir den nachfolgenden Generationen hinterlassen? Was wird unser Vermächtnis sein? „Gott hat die Welt als einen Lebensraum gestaltet. Quelle und Bäche versorgen die Schöpfung mit Wasser; die Erde lässt wachsen, was zur Nahrung dienen kann. Alle Lebewesen finden ausreichend zu Essen und zu Trinken. Alles durchzieht eine Ordnung, die hilft, in einer friedvollen Gemeinschaft zu leben“, so der Bischof. Dem Menschen, als Abbild Gottes komme dabei eine besondere Aufgabe zu: „Es ist der Auftrag zu einer liebevollen Fürsorge, so dass alle Lebewesen das bekommen, was sie zum Leben brauchen. Oder noch anders formuliert, gewissermaßen als biblisches Leitbild für unseren Umgang mit der Erde und ihren Gütern: Die Schöpfung ist Gottes Werk und damit sein Eigentum.  Uns wurde alles lediglich als Leihgabe überlassen. Mit Geliehenem aber geht man achtsam und ehrfürchtig um. Wir sind nicht der Schöpfer, sondern ebenfalls Geschöpf, aber mitverantwortlich für alles Geschaffene.“

Der Mensch werde aber seiner ihm von Gott übertragenen Verantwortung nicht gerecht. „Verantwortung übernehmen heißt auch Entscheidungen zu treffen, gerade in einer Zeit wie der unseren, in der wir vor großen Veränderungen und Herausforderungen stehen. Die besondere Würde, mit der Gott uns Menschen bei der Schöpfung ausgestattet hat, geht mit einer besonderen Verantwortung für die Schöpfung einher.“

„Wenn wir das nicht begreifen und entsprechend umkehren, bringen wir die Erde schon bald „an den Rand apokalyptischer Selbstzerstörung“ . Bislang haben wir Menschen auf vielerlei Weise unsere Sonderstellung in der Schöpfung missbraucht. Dazu gehört auch der maßlose Umgang mit den natürlichen Ressourcen unserer Erde, als ob sie unerschöpflich seien!“, so der Bischof. „Wir brauchen einen tiefgreifenden Kurswechsel, in dem ökologisches Denken und soziale Gerechtigkeit zusammen gesehen werden. Eine neue Ehrfurcht ist vonnöten: in erster Linie vor dem Menschen von seinem Anfang bis zu seinem Ende, aber auch vor der Umwelt, und besonders vor den Tieren und Pflanzen.“

Er forderte die Gläubigen auf, im Kleinen zu verändern, was möglich sei. „Dann können wir daran mitwirken, Gottes Vermächtnis wieder aufscheinen zu lassen, dann kann unsere Erde wieder zu einem Lebensraum werden, und zu einem Ort, an dem wir ausruhen und Kraft schöpfen können, ein Ort wie dieses Kirchenwäldchen, an dem wir heute gemeinsam Gottesdienst feiern dürfen.“ 

Gemeinsam mit dem Bischof feierten Gemeindepfarrer Bernhard Schacht, Pater Misiya, aus Mühlberg und Pfarrer Stefan Werner aus Bad Liebenwerda die Heilige Messe mit. Sie gestalten auch immer wieder die täglichen Andachten im Kirchenwäldchen, die täglich um 15 Uhr stattfinden.

Predigt von Bischof Dr. Gerhard Feige zum Download

 (SH, sus; Fotos: Hanke)

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