Pfarrer i. R. Winfried Schreiber gestorben
Gott, der barmherzige Vater, hat am Freitag, 7. Oktober 2022, seinen treuen Diener, Pfarrer i. R. Winfried Schreiber im Alter von 85 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.
Pfarrer Winfried Schreiber wurde am 1. Juni 1937 in Bad Warmburg, Kreis Hirschberg/Schlesien als drittes von vier Kindern des Regierungsinspektors Alois Schreiber und seiner Frau Martha geboren. Von 1943 bis 1944 besuchte er die Volksschule in seiner Heimatstadt. Sein Vater wurde bereits 1942 als Soldat in die Wehrmacht eingezogen und am Ende des Zweiten Weltkrieges als vermisst gemeldet. Die Mutter zog 1946 mit den Kindern zu Verwandten in ihre Heimat nach Auras bei Breslau. Von dort wurden sie ein Jahr später vertrieben und fanden in Oschersleben eine neue Heimat. Dort konnte Winfried Schreiber den Schulbesuch fortsetzen und schloss die Grundschule im Jahr 1951 ab. Nach mehreren vergeblichen Versuchen fand er schließlich in einer Oberschule in Halle Aufnahme und legte dort 1955 die Reifeprüfung ab.
Noch im Herbst desselben Jahres begann er am Philosophisch-Theologischen Studium und im Priesterseminar in Erfurt das Studium, das er im Dezember 1959 erfolgreich beenden konnte. Es folgte die pastoral-praktische Ausbildung im Erzbischöflichen Priesterseminar auf der Huysburg. Weihbischof Dr. Friedrich Maria Rintelen weihte ihn am 29. Juni 1961 in Magdeburg zum Priester.
Seinen priesterlichen Dienst nahm Winfried Schreiber zunächst als Kurat der Kuratie Hedersleben auf. Sieben Jahre später wurde er Vikar in der Pfarrei St. Gertrud in Eisleben. Im Jahr 1974 erhielt er zunächst eine Versetzung nach Laucha in das Unstruttal und dann nach Löbnitz. Nachdem beide Versetzungsurkunden vom Bischof zurückgezogen worden waren, trat er schließlich seinen Dienst als Pfarrvikar in Giesenslage an. Bischof Johannes Braun ernannte ihn 1984 zum Pfarrer der Pfarrei Maria Hilfe der Christen in Gräfenhainichen. Im Jahr 1995 später übernahm er die Pfarrstelle in Falkenberg. Dort erlebte er in Folge des Pastoralen Zukunftsgesprächs die Gründung des Gemeindeverbundes, in dem er bis zu seiner Pensionierung 2007 noch ein Jahr als Kooperator tätig war.
Als Pensionär ließ er sich zunächst in Elster bei Wittenberg nieder und unterstützte, soweit das seine Kräfte zuließen, die Seelsorge in der heutigen Pfarrei St. Marien, Wittenberg. Gesundheitsbedingt zog er im Jahr 2016 nach Pirna in die Nähe seiner Schwestern. Vier Jahre später wurde die Aufnahme in ein Pflegeheim notwendig. Zunächst lebte er in einer Pflegeeinrichtung in Dresden und ab 2021 in einem Altenpflegeheim in Pirna.
Pfarrer Winfried Schreiber war ein stiller, manchmal etwas zurückgezogener Priester, der seinen Dienst in den verschiedenen Gemeinden des heutigen Bistums Magdeburg treu und ohne großes Aufsehen für Gott und die Menschen wahrgenommen hat. Gott, der auch das Verborgene sieht, wird ihm das Gute, das er gewirkt hat, in seiner Herrlichkeit reich vergelten.
Das Requiem für Pfarrer Winfried Schreiber wird am Freitag, dem 14. Oktober 2022, um 13:00 Uhr in der evangelischen Kirche in Struppen gefeiert. Die Beerdigung findet anschließend auf dem örtlichen Friedhof neben der Kirche statt.
Magdeburg, den 11. Oktober 2022
Dr. Gerhard Feige
Bischof