Katholische Schulen am Beginn des neuen Schuljahres
Bischof Dr. Feige, Stiftungsrat und -leitung sowie das Kuratorium der Edith-Stein-Schulstiftung haben sich zu Beginn des neuen Schuljahres mit den Leitungen ihrer Schulen getroffen.
Dabei berichteten sich die Gremien gegenseitig von den Vorbereitungen und dem erfolgreichen Start in das neue Schuljahr 2023/24.
Neue herausfordernde Projekte wurden in den Blick genommen: So ist die Antragstellung des Ersatzneubaus der St. Mauritius-Sekundarschule in Halle/S. für Mitte des Schuljahres geplant. Die Fertigstellung dieses Schulgebäudes wird spätestens für das Schuljahr 2026/27 erwartet.
Bereits vor Schulbeginn ist ein stiftungseigenes Mentoringprogramm für Lehrkräfte im Seiteneinstieg gestartet, die an einer der Schulen der Schulstiftung arbeiten. Das 200 Stunden umfassende Programm bietet den Lehrkräften umfängliche Unterstützungs- und Coachingangebote, die den Einstieg in den Schulalltag erleichtern und Arbeit als Lehrkraft in kurzer Zeit professionalisieren sollen. „Das lassen wir uns etwas kosten, dazu werden wir in diesem Schuljahr und den nächsten Jahren jährlich ca. 450.000 EUR aufwenden“, sagt der Kaufmännische Vorstand, Sven Gora.
Für 500 Schülerinnen und Schüler öffneten sich Ende August erstmals die Schultüren an vier Grundschulen und vier weiterführenden Schulen der Edith-Stein-Schulstiftung. Die Unterrichtsversorgung für das neue Schuljahr konnte die größte freie Schulträgerin allgemeinbildender Schulen für fast 3.300 Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt sicherstellen. „Das war in diesem Jahr ein besonderer Kraftakt“, sagt der Pädagogische Vorstand, Steffen Lipowski. Noch in den letzten Wochen wurden viele erfolgreiche Bewerbungsgespräche geführt und Einstellungen vorgenommen.
Das ist in der Schullandschaft Sachsen-Anhalts keine Selbstverständlichkeit. Lipowski: „Wir bieten den jungen Lehrerinnen und Lehrern sehr flexible und familienfreundliche Beschäftigungsmodelle an. Darüber hinaus haben wir für unsere Lehrerschaft mit der Schulseelsorge, Schulsozialarbeit, einer Inklusionsbeauftragten, Beratungslehrern und der zentralen schulpsychologischen Kompetenz- und Präventionsberatung ein multiprofessionelles Beratungs- und Unterstützungssystem geschaffen. Das stärkt die tägliche Arbeit unserer Pädagoginnen und Pädagogen erheblich.“
Die Edith-Stein-Schulstiftung sieht sich aktuell und in den nächsten Jahren der Schwierigkeit ausgesetzt, die durch Wechsel in den Ruhestand ausscheidenden Kolleginnen und Kollegen zu ersetzen. Als attraktive Arbeitgeberin hat sie eine Reihe von Maßnahmen entwickelt, um neue Lehrkräfte zu gewinnen und bestehendes Lehrpersonal zu halten.
Lehrkräfte der Edith-Stein-Schulstiftung werden in Anlehnung an den TVöD mit einer eigenen Erfahrungsstufen-Laufzeitregelung vergütet. Darüber hinaus gewährt die Stiftung eine Jahressonderzahlung, zahlt ein jährliches Leistungsentgelt und bietet Zusatzleistungen für die Altersvorsorge. Die Unterstützung der Beschäftigten hin zu ihrer klimafreundlichen Mobilität erfolgt durch die Bezuschussung beim BusinessBike und Deutschland-Ticket.
Stephan Rether, Leiter des Katholischen Büros Sachsen-Anhalt und zugleich stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender, verweist auf die nahezu 100% Unterrichtsversorgung auch im kommenden Schuljahr, was die Attraktivität der Schulen absichert und das Ergebnis einer vorausschauenden Personalpolitik sei. „Guter Unterricht, der tatsächlich stattfindet und nicht ausfällt: das erwarten zu Recht unsere Familien, das ist unsere wichtigste Aufgabe. Das wollen und müssen wir leisten, auch unter schwierigen äußeren Rahmenbedingungen.“ Enttäuscht berichtete er vom Stand der Verhandlungen mit der Landesregierung hinsichtlich der Refinanzierung der Schulen durch das Land. Die anhängigen Klageverfahren gegenüber dem Land seien noch nicht entschieden und ein neu auf den Weg gebrachtes Refinanzierungssystem „stecke noch in den Kinderschuhen“, so Rether.
Für das katholische Schul- und Bildungswesen in Sachsen-Anhalt seien die Schulen der Schulstiftung ein unschätzbarer Wert, resümiert Bischof Dr. Feige. Er sei dankbar, dass sein Vorgänger den Mut für die Schulgründungen gehabt habe und er selbst deren fruchtbringende Wirkung miterleben dürfe.
Text und Foto: Edith-Stein-Schulstiftung