Treffen der Ehrenamtlichen der Partnerschaftsaktion Ost
Praktische Solidarität vor Ort – gemeinsam sind wir stark!
Muntere Gespräche und herzliches Lachen zwischen den eingetroffenen Ehrenamtlichen der Partnerschaftsaktion Ost (PaOst) spiegelten ihre Freude am Wiedersehen und ihren Wunsch am direkten Austausch. Mit einer gemütlichen Runde mit Kaffee und Kuchen begann im Roncalli-Haus Magdeburg das Treffen der Ehrenamtlichen der PaOst.
Rasa Hinz, Geschäftsführerin der PaOst, begrüßte die Teilnehmenden und gab den Ablauf der Veranstaltung bekannt. „Jetzt möchte ich das ukraino-krimtatarisch-moldawische Jazzduo, Ever Ibragimov am Saxophon und Dan Nastas am Piano, auf die Bühne bitten. Die beiden Künstler haben sich in Magdeburg zusammengefunden und machen gemeinsam eine schöne Musik. Die Musik, die sie spielen, gehört zum Musikstil „Bossa Nova“. Das Jazzduo wird uns am heutigen Nachmittag musikalisch begleiten“, - setzte Hinz fort.
Das osteuropäische Jazzduo trug zwei Musikstücke vor. Die Gäste der Veranstaltung lauschten vergnügt den Melodien. Hinz dankte den Musikern für ihren Einsatz und teilte ihre Gedanken zur erklungenen Musik, - „Musik ist ein guter Weg, in die Seele eines Landes vorzudringen. In der Musik drücken sich die Gefühle der Menschen in einem Land aus. „Bossa Nova“ – diese Leichtigkeit, die durch die sanften Klänge der Instrumente entstehen, vermittelt das Lebensgefühl auf der Krim – das Land am Meer, das Land mit Sonne und Licht reichlich beschenkt, das Land mit warmen langen Sommerabenden… aber jetzt leider nicht mehr erreichbar.“
Mit dieser symbolischen Einführung stimmte Hinz die Teilnehmenden auf den thematischen Teil des Treffens ein – dem Vortrag zu Aktivitäten der PaOst, des Hilfswerkes für Osteuropa.
Hinz berichtete über die Aktionen, die die PaOst in Zusammenarbeit mit vielen Partnern und engagierten Personen, im aktuellen Jahr durchgeführt hat: wie zum Beispiel, die Aktion „Humanitäre Hilfe für die Ukraine“, die Ende Januar im Altenhilfezentrum St. Antonius in Aschersleben stattfand. Die Einrichtung spendete ausrangierte Pflegebetten, Gehstöcke, Rollatoren, Rollstühle, Duschhocker, Infusionsständer und vieles mehr. Mit Hilfe der deutsch-ukrainischen Vereinigung Sachsen-Anhalt e. V. wurden diese an Krankenhäuser nach Charkiw gebracht.
Im Februar hat die PaOst im Kreuzgang der St.-Sebastian-Kathedrale in Magdeburg die Ausstellung „Ikonen gegen den Krieg“ eröffnet. Der Offene Kanal Magdeburg wohnte der Eröffnung bei und drehte einen Beitrag darüber, den Hinz den Teilnehmenden des Treffens zeigte.
Hilfe der PaOst erreichte nicht nur die Ukraine, sondern auch andere osteuropäische Länder. Um dies besser zu verdeutlichen, stellte Hinz zwei Projekte vor:
„Das Offene Haus“ im Kloster der Prämonstratenserinnen in Szambek (Ungarn). „Das Projekt zielt neben praktischer Hilfe darauf, die sozial benachteiligten Kinder und Familien der Minderheiten Sinti und Roma zu fördern und deren Selbstbewusstsein sowie Selbstwertgefühl zu stärken.“.
Die PaOst unterstützt das Projekt „Christliche Vision für Belarus“. Damit wird die Arbeit von belarussischen Menschenrechtlerinnen, Christinnen, Theologinnen, Frauenaktivistinnen und Politikerinnen gefördert, die sich direkt in Belarus und in der Diaspora für die christliche Zukunft von Belarus einsetzen.
Weiterhin berichtete Hinz, dass es wichtig ist, die Projektpartner persönlich zu treffen, um direkten Austausch zu ermöglichen und, um den Dialog zu pflegen.
Im August reiste Hinz nach Litauen und traf sich mit Oleksander Tereshchenko, dem Direktor einer ukrainischen Hilfsorganisation, die sich um die Rehabilitation von versehrten (erblindeten) Soldaten kümmert.
Die Besonderheit des Projektes besteht darin, nicht nur die versehrten Menschen aus dem seelischen Loch heraus zu holen, sondern gemeinsam mit ihren Angehörigen (Ehefrauen, Schwestern, Mütter) eine Rehabilitation durchzuführen. Die Angehörigen durchlaufen ebenfalls den kompletten Rehabilitationskurs (zum Beispiel, sie lernen mit verbundenen Augen, Brot zu schneiden, ein Mittagessen zu zubereiten, Zähne zu putzen, draußen mit einem Blindenstock zu gehen usw.). Dadurch werden in dieser schwierigen Situation ganze Familien psychologisch geschult und praktisch unterstützt.
Oleksandr Tereshchenko, der selbst beide Arme im Krieg verloren hat, kann sich gut in die Lage der versehrten Menschen versetzten und entsprechende Hilfe organisieren. Tereshchenko teilte mit, dass Menschen in der Ukraine für die erhaltene Hilfe sehr dankbar sind und sie bitten um weitere Unterstützung und christlichen Beistand.
Im Verlauf des Vortrages informierte Hinz über Veränderungen beim Kuratorium der PaOst: Kuratoriumsmitglied Jan Kiehl ist zum Ende 2022 ausgeschieden. Seinen Platz hat Brigitte Kiehl eingenommen.
In diesem Jahr hat das Kuratorium bis September insgesamt 15 Projektanträge, davon elf für Projekte in der Ukraine, bearbeitet und entschieden. Es wurde eine Fördersumme in Höhe von 74.017 Euro bewilligt, davon 58.000 Euro für Projekte in der Ukraine.
In Ihrem Abschlusswort richtete Hinz eine Danksagung an die Teilnehmenden des Treffens, - „Alle unsere Projektpartner und -partnerinnen sagen der PaOst, insbesondere unseren Spenderinnen und Spendern, unseren Unterstützerinnen und Unterstützern ein großes „Dankeschön!“.
R. Hinz