Entwicklung der Gemeinden
Entwicklung seit der Reformation bis 1990
Die Reformation ließ die mittel- und norddeutschen Bistümer untergehen, so auch das 804 errichtete Bistum Halberstadt und das 968 gegründete Erzbistum Magdeburg. Dort konnten nur wenige Klöster ihren katholischen Glauben bewahren. Mit der Säkularisation wurden diese Klöster allesamt aufgehoben. Letztendlich bildeten sie als 13 Pfarreien den Grundstock der katholischen Kirche im Gebiet des heutigen 1994 errichteten Bistums Magdeburg.
Erst mit der Soldatenseelsorge und der Industrialisierung konnten sich hier ab etwa 1850 neue katholische Gemeinden gründen, die dann noch einmal massiven Zuwachs durch Vertreibung und Flucht infolge des Zweiten Weltkriegs erhielten. Ungefähr die Hälfte der bis zur Wiedervereinigung Deutschlands 1990 errichteten Kirchengemeinden des Magdeburger Gebietes entstand nach 1945.
Die hier aufrufbaren Schemata zeigen die Entwicklung des Pfarrsystems im heutigen Bistum Magdeburg bis 1990.
Die Jahreszahlen geben die Gründungsdaten der Kirchengemeinden wider, das heißt, ab wann in den nach 1850 neu entstandenen Kirchengemeinden Kirchenbücher geführt wurden. Die Pfeile verweisen auf Abpfarrungen (territorialen Abtretungen) aus den entsprechenden Pfarreien und Gemeinden. So lässt sich im Umkehrschluss ableiten, zu welcher Pfarrei oder Kirchengemeinde die entsprechenden Katholiken bis zur Errichtung des eigenen Kirchengemeindeterritoriums gehörten und von welcher Pfarrei/Kirchengemeinde sie bis dahin betreut wurden.
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Vgl. ähnliche Darstellungen bei Rudolf Joppen, Das Erzbischöfliche Kommissariat Magdeburg, Gesamtregister, in: Studien zur katholischen Bistums- und Klostergeschichte Bd. 35, Leipzig 1990, S. 77-88.