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Appell an die Hoffnung und das Vertrauen

Zentrale Fronleichnamsfeier aller Gläubigen in Magdeburg

In der Universitätskirche St. Petri fand der zentrale Fronleichnamsgottesdienst der Landeshauptstadt mit anschließender Prozession statt. Zum Hochfest des Leibes und Blutes Christi kamen aus allen Stadtteilen Magdeburgs und darüber hinaus die Gläubigen zur gemeinsamen Feier der Eucharistie.

An diesem heißen Tag begrüßte Bischof Dr. Gerhard Feige die Gottesdienstbesucher  mit der frohen Botschaft: „Der Auferstandene ist mit uns auf dem Weg“, an jedem Tag trotz Kummer oder Sorgen und der großen Herausforderungen, die jeder einzelne zu bewältigen habe. „An Fronleichnam“, so der Bischof, „feiern wir das Geheimnis der Eucharistie im Glorienschein.“

Auch Dechant Pater Andreas Struck O.Praem. stellte zu Beginn seiner Predigt fest: „Die Feier der Eucharistie ist das Herz unseres Gemeindelebens. Alle verschiedenen Aktivitäten, die die Lebendigkeit unserer Gemeinde ausmachen, ziehen daraus ihre Motivation.“ Er geht dann weiter auf die Herausforderung ein, vor die Jesus seine Jünger gestellt hat. In der Geschichte um die wundersame Brotvermehrung stehen sie hilflos da, „sie hätten doch einkaufen gehen oder besser organisieren können. Aber nichts. Und dann kommt Jesus und sagt: „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Das ist doch der blanke Hohn.“

Dabei will Jesus sagen: Glaubt mir doch - Vertraut mir doch! „Aus diesem Vertrauen heraus und mit der Kraft des Glaubens werden wir schon Wege eröffnen, dass aus dem Wenig Viel wird.“ Im Anblick der weltweiten Probleme von Hunger und Krieg, stellt sich für uns in der heutigen Zeit die Frage, ob wir das überhaupt können. „Gebt ihr ihnen zu essen!“ Pater Andreas ist zuversichtlich, gerade auch nach den letzten Wahlen, „dass sich das Bewusstsein für die Umwelt und für die Zukunft unseres Planeten und damit für die Zukunft der Menschen und damit auch für die Ernährung der Menschheit, stark gestiegen ist.“

In Anbetracht der enormen Probleme auf dieser Welt kommt aber auch immer wieder Skepsis auf, ob die Menschheit die Probleme überhaupt in den Griff bekommen kann. Dabei müsse man sich nur mal die Ursachen für Elend und Hunger anschauen, so Pater Andreas. Ob Bürgerkriege, Dürrekatastrophen oder korrupte Regierungen und Machthaber und begrenzte Ressourcen und ungerechte Verteilung. „Die Ursachen sind alle von Menschen gemacht, das liegt nicht am Mangel in der Schöpfung! Und trotzdem fühlen wir uns hilflos bei dem Satz „Gebt ihr ihnen zu essen!“

Dass sich Christen nicht überfordert und hilflos fühlen müssten, sieht der Dechant etwa daran, dass die Spendenbereitschaft auch hier in Magdeburg wirklich groß sei. Dabei sieht er dieses Lob nicht als Selbstlob, sondern als Mutmacher. „Es stimmt eben nicht, dass man eh nichts machen kann.“ Auch wenn der Einzelne nicht die ganze Welt retten könne, so bewirken wir durchaus etwas. „Die Bemühungen, die wir machen, sind nicht sinnlos, nicht vergeblich, nicht erfolglos. Ganz im Gegenteil.“ Für ihn ist es die beste Motivation weiter zu machen und das Evangelium von der wunderbaren Brotvermehrung ist für ihn „ein Appell an die Hoffnung!“

Das Wort "Fronleichnam", stammt aus dem Mittelhochdeutschen "vron" (Herr) und "licham" (lebendiger Leib). Mit der Leiche Jesu hat das Fest also nichts zu tun, sondern die Kirche erinnert sich an diesem Tag an die Einsetzung des sogenannten Altarsakramentes. In der Eucharistie feiern die Katholiken die leibliche Gegenwart Jesu in Form von Brot und Wein.

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