Ökumenisch durch Rom
Rund 1000 Pilger treffen den Papst und suchen Luthers Spuren in Rom
Rund 1000 überwiegend jugendliche Christen aus Deutschland erkunden bis zum 16. Oktober die Ewige Stadt. Unter dem Motto „Mit Luther zum Papst“ sind sie am Sonntag aus verschiedenen Orten des Bistums Magdeburg mit rund 30 Bussen zu ihrer ökumenischen Pilgerfahrt aufgebrochen. Mit dem Projekt haben sich die Kirchen in Sachsen-Anhalt vorgenommen, beide Aspekte zueinander zu bringen - und zu zeigen, dass es neben Trennendem auch viele Gemeinsamkeiten gibt. Schirmherrin der am Sonntag beginnenden Fahrt ist die deutsche Vatikan-Botschafterin Annette Schavan.
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„Es ist ein Projekt, das nicht ausgrenzen, sondern einschließen soll“, erläutert der Jugendseelsorger des Bistums Magdeburg, Christoph Tekaath die Idee der ungewöhnlichen Pilgerfahrt nach Rom; er ist von katholischer Seite verantwortlich. Im Vordergrund stehe das ökumenische Anliegen, „dass Christen in Europa und der Welt eine besondere Verantwortung haben“. Der Landesjugendpfarrer der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Peter Herrfurth, erklärt, bei der Fahrt handele es sich um das "größte ökumenische Projekt" im Rahmen des Gedenkens an 500 Jahre Reformation, das 2017 seinen Höhepunkt hat.
Auch die einladenden Kirchenleitungen, Bischof Gerhard Feige, Landesbischöfin Ilse Junkermann und Anhalts Kirchenpräsident Joachim Liebig nehmen teil. Sie eröffneten den Aufenthalt in Rom mit einem gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst. Geplant ist zudem eine Begegnung der Pilger mit Papst Franziskus. Dabei wollen sie dem Kirchenoberhaupt Thesen und Wünsche zur Ökumene überreichen, die sie zuvor formuliert haben. „Wir verstehen dieses Thesenbuch als einen Beitrag zum ökumenischen Dialog"“, so Tekaath. Grundlage dafür sei die „Charta oecumenica“, die Leitlinien für die Zusammenarbeit der Kirchen in Europa aufstellt.
Außerdem steht ein Gottesdienst mit dem für Ökumene zuständigen Kurienkardinal Kurt Koch auf dem Programm, nicht zuletzt auch ein Besuch von sozialen Projekten sowie historischen Sehenswürdigkeiten. Ein ökumenischer Pilgerweg durch Rom soll den evangelischen Blickwinkel auf die katholisch geprägte Stadt berücksichtigen: Er macht an der Christuskirche der deutschen evangelischen Gemeinde halt und führt an der reformatorischen Waldenserkirche vorbei zu Roms Lutherplatz. | kna | pbm